Merz kein „Zugpferd“ für die Union

Merz kein „Zugpferd“ für die Union
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Bei der Bundestagswahl 2025 könnte die CDU stärkste Kraft werden. Kanzlerkandidat Merz ist Wahlforschern zufolge allerdings kein „Zugpferd“.

Berlin – Bei der Bundestagswahl 2025 könnte die CDU stärkste Kraft werden. Ein „Zugpferd“ für die gesamte Bevölkerung sei Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) allerdings nicht, so ein Wahlforscher. Der Aufstieg der Union lasse sich vielmehr mit Rekordtiefs in der Popularität der Ampel-Koalition erklären.

„Der Kanzlerkandidat der Union hat bei der Gesamtwählerschaft ein leicht negatives, bei den Unionsanhängern ein mäßig positives Image. Damit ist er kein Zugpferd für den Wahlkampf der Union mehr“, sagte Matthias Jung, Leiter der Forschungsgruppe Wahlen, gegenüber der Täglicher Spiegel.

Merz kein „Zugpferd“ für die Union
Kann er bei der Bundestagswahl 2025 gegen Bundeskanzler Olaf Scholz gewinnen? CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Nur ein Fünftel unterstützt Merz als Kanzler: Meinungsforscher nennt Gründe

In einer Forsa-Umfrage für RTL Und ntv Nur 19 Prozent der Befragten nannten Merz auf die Frage, welcher Spitzenpolitiker am besten als Kanzler geeignet sei. Laut Wahlforscher Jung mangelt es Merz bislang an „strategischer Stringenz“. Unter Merz habe die CDU „ihre inhaltlichen, strategischen und koalitionspolitischen Positionen relativ schnell verändert“.

Vor allem mit seinen wirtschaftspolitischen Positionen konnte Merz nicht überzeugen, obwohl dies eigentlich eine Stärke der Union ist. Das Problem liege, so Jung, „darin, dass er zu sehr auf eine wirtschaftsorientierte Wirtschaftspolitik setzt und zu wenig auf das soziale Element der sozialen Marktwirtschaft.“

Merz in Umfragen vor Scholz: Union mit guten Chancen – Ist die Ampel-Koalition noch zu retten?

Allerdings schnitt Merz damit immer noch besser ab als der aktuelle Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), den nur neun Prozent für den geeignetsten Politiker hielten. Der aktuelle Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erhielt in der Umfrage 30 Prozent und könnte damit Merz Konkurrenz machen. Dass die SPD Scholz verdrängt, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Dennoch habe Merz laut Jung „großes Störpotenzial“, das die Ampelparteien nutzen könnten, wenn sie „wieder von der Defensive auf Angriff umschalten“.

Es ist jedoch fraglich, ob dies möglich ist. Einer der FAZ Die 2017 veröffentlichte Allensbach-Umfrage zeigte einen Rekordwert an Unbeliebtheit für die Ampel-Regierung. Nur drei Prozent der Befragten hielten eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP für eine gute Idee. Ganze 54 Prozent der Befragten wollten dagegen, dass die Union eine führende Rolle in der nächsten Regierung spielt, am liebsten mit der SPD oder mit einer absoluten Mehrheit.

Umfragewerte für Union angesichts der Misere der Ampel-Koalition laut Experten schlecht

Für Jung ist das aktuelle Umfrageergebnis der Unions-Sonntagsfrage nichts Überragendes: „Wenn die Union aktuell bei 33 Prozent liegt, ist das angesichts des katastrophalen Rufs der Ampel-Regierung ein schlechtes Ergebnis“, sagte der Meinungsforscher. „Kein Unionspolitiker, der eine strategische Mehrheit anstrebt, kann ein Jahr vor der Wahl mit 33 Prozent in einer Umfrage zufrieden sein.“ (lismah/dpa)

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