Im Sudan tötete die Terrormiliz RSF bei Anschlägen mehr als 120 Menschen und verletzte 200 weitere. Zehntausende wurden aus ihren Dörfern vertrieben. Die UN sprechen von „abscheulichen Verbrechen“.
Kämpfer der paramilitärischen Truppe RSF sollen bei mehrtägigen Angriffen in einer einzigen Stadt im Sudan mehr als 120 Menschen getötet haben. Nach Angaben der sudanesischen Ärztegewerkschaft wurden in der Stadt Sariha mindestens 124 Menschen getötet und 200 weitere verletzt. Sie forderte die Vereinten Nationen auf, Druck auf die Milizen auszuüben, um „sichere Korridore“ einzurichten, über die Hilfsorganisationen die von den Anschlägen Betroffenen erreichen könnten.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wüteten RSF-Kämpfer zwischen dem 20. und 25. Oktober in Dörfern und Städten im Osten und Norden der Provinz Gezira. Sie erschossen Zivilisten, misshandelten Frauen und Mädchen sexuell und plünderten öffentliche und private Einrichtungen, darunter Märkte.
„Schrecklich Menschenrechtsverletzungen“
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wurden in der Stadt Tamboul und anderen Orten im Osten und Norden Gezira mehr als 46.500 Menschen vertrieben.
„Die Morde und schrecklichen Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Gezira verschärfen den inakzeptablen menschlichen Tribut, den dieser Konflikt von der Bevölkerung des Sudan fordert“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope gegenüber The Associated Press. Sie forderte internationale Anstrengungen zur Beendigung des Konflikts. Es gibt keine Zeit zu verlieren. Millionen Leben stehen auf dem Spiel.
„Abscheuliche Verbrechen“
„Das sind abscheuliche Verbrechen“, sagte Clementine Nkweta-Salami, Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen im Sudan. „Frauen, Kinder und die Schwächsten tragen die Hauptlast eines Konflikts, der bereits viel zu viele Menschenleben gefordert hat.“
Mitte April 2023 geriet der Sudan ins Chaos, als die anhaltenden Spannungen zwischen dem Militär unter General Abdel Fattah Burhan und der RSF unter Mohammed Hamdan Dagalo in offene Gewalt umschlugen. Von der Hauptstadt Khartum aus breiteten sich die Kämpfe auf das ganze Land aus.