Libanon – Internationale Sorge vor Eskalation wächst

Libanon – Internationale Sorge vor Eskalation wächst
Libanon – Internationale Sorge vor Eskalation wächst
UN-Hochkommissar für Menschenrechte kritisiert Israels Kriegsführung scharf. (Salvatore Di Nolfi/Keystone/dpa)

US-Außenminister Blinken hatte seinem Frust bereits gestern Luft gemacht. Immer wenn die USA und andere Vermittler Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg sehen, droht ein Ereignis die Gespräche zu stoppen.

Nach den offenbar koordinierten Sprengungen von Funkgeräten gestern gab die Hisbollah-Miliz den Tod von 20 Mitgliedern bekannt. Bereits am Dienstag waren im Libanon fast zeitgleich Hunderte sogenannte Pager von Hisbollah-Mitgliedern gezündet worden. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben, fast 3000 wurden verletzt. Die Miliz macht Israel für die Anschläge verantwortlich und hat Vergeltung angekündigt. Ihr Anführer Nasrallah will am Nachmittag eine Stellungnahme abgeben.

„Bürger zutiefst schockiert“

Laut Nahost-Korrespondentin Anna Osius sind die Bürger im Libanon zutiefst schockiert. Der Vorfall habe die Gesellschaft tief getroffen. Durch die Explosionen seien Menschen in Supermärkten, beim Friseur oder in anderen Alltagssituationen verletzt worden. Die Gefahr einer Eskalation sei sehr hoch, erklärte Osius. Viele hätten Rache geschworen.

Verantwortlich dafür ist laut Medienrecherchen und Experteneinschätzungen der israelische Geheimdienst Mossad. Seit Beginn des Gaza-Kriegs feuert die Hisbollah zur Unterstützung der Hamas Raketen auf den Norden Israels. Zehntausende Israelis mussten ihre Häuser verlassen. Im Gegenzug feuert die Armee auf Ziele im Südlibanon.

Diese Nachricht wurde am 19.09.2024 im Deutschlandfunk ausgestrahlt.

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