Den Wiedereinzug in den brandenburgischen Landtag haben die Grünen wohl verpasst. In den jüngsten Hochrechnungen von ARD und ZDF lag die Partei bei 4,6 Prozent und damit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Für den Wiedereinzug in den Landtag würde zwar der Gewinn eines einzigen Direktmandats reichen – danach sah es an diesem Abend allerdings nicht aus.
Die Grünen hatten sich im Wahlkreis Potsdam I für ein solches Direktmandat stark gemacht. Doch nach der Auszählung von 61 der 74 Wahlkreise liegt die SPD-Kandidatin Manja Schüle klar vor der Grünen-Politikerin Marie Schäffer.
Die Ko-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, sieht die Verluste ihrer Partei in der Landtagswahl als Folge der Polarisierung im Wahlkampf. Die letzten Wochen seien geprägt gewesen von einem „Kopf-an-Kopf-Rennen“ zwischen SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke und der AfD, sagte sie in der ARD. Die Wähler hätten dann taktisch gewählt, um einen Sieg der AfD zu verhindern. Die Grünen seien dadurch „den Kürzeren gezogen“.
FDP verpasst erneut Einzug in den Landtag
Zugleich dementierte Lang, dass es für die Grünen nun an der Zeit sei, die Ampelkoalition auf Bundesebene zu verlassen. Sie räumte allerdings ein, dass es einen Negativtrend für die Grünen gebe. „Wir werden uns gemeinsam da rauskämpfen“, sagte sie. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der als Kanzlerkandidat der Grünen im Gespräch ist, sei „ein toller Politiker“, der den Menschen in unsicheren Zeiten Orientierung geben könne und Probleme nicht einfach wegrede.
Die Grünen würden nun gemeinsam entscheiden, wie sie sich für die Bundestagswahl in einem Jahr aufstellen, sagte Lang. Ziel sei es, „die besten Ideen für die Zukunft“ zu präsentieren. Der Grünen-Chef hoffte, dass sich bis zur Bundestagswahl die Stimmung wieder drehe.
Auch der dritte Koalitionspartner von SPD und Grünen im Bund, die FDP, scheiterte am Einzug in den Landtag. Das sei zwar „absehbar“ gewesen, sagte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. Aber es sei „trotzdem ein bitterer und enttäuschender Abend“ gewesen. Im Wahlkampf hätten „polarisierende Verhältnisse“ geherrscht und „sachliche Debatten über Landespolitik waren kaum möglich“, sagte Djir-Sarai.
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