Krasnodar: Mutmaßlicher Angriff auf Munitionsdepot löst Brand aus

Krasnodar: Mutmaßlicher Angriff auf Munitionsdepot löst Brand aus

Die Ukraine meldet Tote und Verletzte nach russischen Angriffen. Die Schweiz will ukrainischen Männern den Schutzstatus entziehen. Alle Infos im Newsblog.

8.47 Uhr: Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die südukrainische Stadt Krywyj Rih sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein zwölfjähriger Junge, sagte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, auf Telegram. Der Angriff, bei dem Raketen des Typs Iskander-M und Lenkwaffen zum Einsatz kamen, habe mitten in der Nacht stattgefunden. Lysak veröffentlichte mehrere Bilder von in Trümmern liegenden Häusern. Nach den Verschütteten werde gesucht, sagte er.

Die Industriestadt Krywyj Rih, Geburtsort von Präsident Wolodymyr Selenskyj, ist im seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg Moskaus immer wieder Ziel russischer Angriffe.

In der Nacht meldeten mehrere Regionen in der Ukraine erneut Luftangriffswarnungen wegen russischer Angriffe. Die ukrainische Luftabwehr meldete insgesamt 25 Angriffe. Fünf Raketen und elf Drohnen seien abgefangen worden, hieß es.

8.17 Uhr: Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat Russlands Luftabwehr in verschiedenen Regionen des Landes mehr als 100 Drohnen abgeschossen. In der grenznahen Region Krasnodar hätten Trümmer einer abgeschossenen Drohne einen Brand verursacht, ein Dorf habe wegen Explosionsgefahr evakuiert werden müssen, teilten die Behörden mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die „Washington Post“ hatte zuletzt berichtet, in der Region befinde sich ein Munitionsdepot mit Nachschub aus Nordkorea.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums schoss die Luftabwehr allein in der Region Brjansk 53 Drohnen ab. In der Region Krasnodar wurden 18 Drohnen abgefangen, in den verschiedenen Regionen waren es insgesamt 101.

Der Gouverneur von Krasnodar, Weniamin Kondratjew, sagte, in der Stadt Tichorezk werde eine Notunterkunft für Menschen eingerichtet, die ihre Häuser verlassen mussten. Was genau brannte und explodierte, sagte er nicht.

2 Uhr: Nachdem der Messaging-Dienst Telegram für Staatsbedienstete in der Ukraine verboten wurde, behauptet das Unternehmen, niemals persönliche Daten oder den Inhalt von Nachrichten weitergegeben zu haben. „Telegram hat niemals Nachrichtendaten mit irgendeinem Land geteilt, auch nicht mit Russland. Gelöschte Nachrichten sind für immer gelöscht und können technisch nicht wiederhergestellt werden“, heißt es in einer Erklärung von Telegram.

In jedem Fall von „durchgesickerten Nachrichten“ konnte nachgewiesen werden, dass sie auf ein kompromittiertes Gerät zurückzuführen waren, etwa durch Beschlagnahmung oder Malware. Laut der Datenbank Telemetrio sind in der Ukraine rund 33.000 Telegram-Kanäle aktiv. Am Freitag verbot das Land aus Angst vor russischer Spionage die Nutzung der Messaging-App auf offiziellen Geräten durch Beamte, Militärangehörige und wichtige Mitarbeiter.

2.34 Uhr: In der Schweiz wird diskutiert, wehrfähige Männer aus der Ukraine in ihre Heimat zu schicken. SVP-Nationalrat Walter Gartmann will nun den S-Schutzstatus für Wehrpflichtige abschaffen. «Mit der Verlängerung schwächt die Schweiz die ukrainische Armee, wenn auch ungewollt, denn diese hat grosse Schwierigkeiten, genügend Soldaten zur Abwehr russischer Angriffe zu rekrutieren», sagte er der Zeitung «Blick». In der Schweiz leben rund 12.800 Männer zwischen 18 und 60 Jahren, von denen jene über 25 in ihrer Heimat zum Militärdienst einberufen werden können. Ob sein Vorstoß Erfolg hat, ist fraglich. Der Bundesrat hat den Schutzstatus bis 2026 verlängert. Politiker wie Fabian Molina (SP) warnen, mit einer Rückführung würde die Schweiz international «noch stärker isoliert».

1.20 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Charkiw, Igor Terechow, berichtet von drei Angriffen russischer Streitkräfte auf die Stadt. Dabei seien 15 Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder, so der Bürgermeister. Acht Menschen hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Laut Angaben der Charkiwer Polizei, die vom öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne zitiert werden, trafen die Angriffe drei verschiedene Stadtteile.

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