Hochwasser verlässt die Stadt langsam wieder

Hochwasser verlässt die Stadt langsam wieder

Der Wasserstand hält sich an die Prognosen, am Dienstagnachmittag erreichte die Donau in Passau mit 8,16 Metern ihren Höchststand. Sie sinkt ebenso wie der Inn, der seinen Höchststand bei 5,79 Metern erreichte.

Am Dienstag sperrte die Stadt wegen steigender Wasserstände das Obere Donauufer zwischen Nagelschmiedgasse und Brunngasse. Parkplätze an der Donau und unter der Schanzlbrücke mussten geräumt werden. Auf den Zufahrtsstraßen kam es zu massiven Staus, berichtete ein Augenzeuge. Gesperrt waren unter anderem das Obere und Untere Donauufer, die Löwmühle (Zufahrt zur B388), Sulzsteg, Innkai, die Zufahrt zum Racklauer Hafen, der Innstadtbahnhofweg (Geh- und Radweg) sowie die Parkplätze im Ort.

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Diese Entwicklung war schon lange vorhergesagt worden, dennoch parkten einige Autofahrer ihre Fahrzeuge im gefährdeten Bereich. Und so musste die Polizei diese Besitzer aufspüren und persönlich auffordern, höher gelegene Plätze aufzusuchen. Bei einer dieser Warnungen wurde am Dienstagvormittag ein Streifenwagen selbst kurzzeitig zum Hochwasseropfer: Beim Einbiegen in die Höllgasse unterschätzte der Fahrer eines Streifenwagens, wie stark die Donau bereits angestiegen war. Der Polizeiwagen verstarb, daher rückte wie bei einem normalen Unfall das Pannenfahrzeug des ADAC an und nahm das Servicefahrzeug huckepack mit. Der Motor hatte lediglich Schluckauf, aber „dem Auto geht es gut, es läuft wieder“, verkündete ein erleichterter Sprecher der Passauer Polizei auf Anfrage der PNP.

Hochwasser in Passau ist bereits Normalität

Die Feuerwehr habe keine Probleme gehabt, berichtet das Rathaus. Lediglich 15 Feuerwehrleute seien am Dienstag im Einsatz gewesen, denn die 8,50 m langen Sandsäcke seien bereits am Wochenende zum Einsatz gekommen, wobei 7.223 Sandsäcke zum Einsatz gekommen seien, davon 23 am Dienstag.

Für Oliver Zugic, Kroatiens Wirt am oberen Donauufer, sind Hochwasser eigentlich Normalität. „Das sagen meine Gäste jetzt auch“, seufzt er, der erst am 6. September nach dreimonatiger Sanierung seit dem letzten Hochwasser die Wiedereröffnung gefeiert hat. Wieder einmal wartete der Gastronom am Dienstag auf das Einsatzteam aus Thyrnau, das Eingang und Fenster mit Eisenplatten gegen das Hochwasser verbarrikadieren sollte. Denn er geht auf Nummer sicher. „Man weiß ja nie, ob sich die Donau wirklich an die Prognose hält.“ Bisher ja.

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