Großbritannien: Neues Gesetz verbietet „Zombie“-Messer

Großbritannien: Neues Gesetz verbietet „Zombie“-Messer

Macheten und „Zombiemesser“ sind in Großbritannien ab sofort verboten. Das neue Gesetz soll der zunehmenden Messergewalt im Land entgegenwirken.

Die britische Regierung hat ein Verbot von Macheten und sogenannten Zombiemessern erlassen. Seit dieser Woche sind Besitz, Herstellung, Transport und Verkauf dieser Klingen strafbar. Das Verbot soll insbesondere kriminelle Banden treffen, die solche Waffen aus Prestigegründen bevorzugen.

Laut dem Statistikamt „ONS“ wurden in den zwölf Monaten bis März 2024 bei 43 Prozent aller Tötungsdelikte in England und Wales Messer oder andere scharfe Gegenstände verwendet. Die Zahl der Polizeiberichte über Vorfälle mit Macheten, Schwertern oder Zombiemessern hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Sowohl Opfer als auch Täter sind oft junge Menschen.

Premierminister Keir Starmer erklärte Messergewalt zu einer nationalen Krise. Gemeinsam mit dem Schauspieler Idris Elba kündigte er eine Initiative an, um die Ursachen für die Beteiligung junger Menschen an Messergewalt zu untersuchen. Im Vorfeld des Verbots wurden Waffenbesitzer aufgefordert, ihre Messer freiwillig abzugeben; in einigen Fällen wurde eine Entschädigung angeboten.

In Deutschland sind sogenannte Zombiemesser für alle ab 18 Jahren frei erhältlich. Die meisten dürfen aufgrund ihrer Klingenlänge nicht mitgeführt werden, der Kauf ist jedoch legal. Zombiemesser sind oft grellbunt, manchmal neonfarben. Die Klingen sind oft über 30 Zentimeter lang, es gibt sie aber auch in kürzerer Ausführung. Für Macheten gelten die gleichen gesetzlichen Regelungen.

Anfang der 2000er Jahre gab es in Deutschland eine ähnliche Debatte um sogenannte Butterflymesser. Die Klingen, die beim schnellen Öffnen an den Flügelschlag eines Schmetterlings erinnern, wurden 2003 ganz verboten. Ähnlich wie das „Zombie“-Messerverbot in Großbritannien sollte sich das Gesetz vor allem gegen Gangs richten.

Die mobile Version verlassen