„Goebbels-Villa“: Rund 100 Anfragen gingen zum Bereich Wandlitzer Bogensee ein

„Goebbels-Villa“: Rund 100 Anfragen gingen zum Bereich Wandlitzer Bogensee ein

Auf der Suche nach einem Konzept für das heruntergekommene Areal am Bogensee haben sich mittlerweile viele Projektentwickler und mögliche Investoren gemeldet. In den vergangenen Monaten seien rund 100 Anfragen aus der Gemeinde Wandlitz, dem Landkreis Barnim und dem Land Berlin eingegangen, teilte die Stadtverwaltung in Wandlitz mit. „Diese sind unterschiedlichster Art und Qualität und müssen im weiteren Verlauf sorgfältig auf ihre Seriosität geprüft werden.“

Zunächst wird jedoch das Gebiet in Wandlitz mithilfe einer Studie untersucht, um Perspektiven aufzuzeigen und ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Nach Angaben der Gemeinde handelt es sich hierbei unter anderem um eine „architektonische Bestandsanalyse“. Die voraussichtlichen Kosten der Studie: 870.000 Euro. Dafür sollen Bundesmittel fließen.

Bis zum 20. November solle ein Antrag im Förderprogramm „Nationale Stadtentwicklungsprojekte“ eingereicht werden, hieß es. Der Bund soll demnach 590.000 Euro übernehmen. Als Eigenleistung trägt die Gemeinde 280.000 Euro bei.

Auf dem rund 17 Hektar großen Gelände in einem Waldstück nordöstlich von Berlin ließ NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ein Landhaus errichten. Zu DDR-Zeiten gab es hier eine Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Seit dem Jahr 2000 ist das Gelände ungenutzt und verfällt. Der Kreis Barnim und die Gemeinde drängen auf eine Neunutzung des historischen Ortes, beispielsweise als Ort der Demokratieförderung. Vor Jahren wurde vorgeschlagen, auf dem Gelände Tausende von Wohnungen zu bauen, doch die Bewohner lehnten dies ab.

Auch ein Abriss und eine Renaturierung des Geländes sind nicht vom Tisch. Für das Land Berlin als Eigentümer drängt die Zeit, zumal das mittlerweile baufällige Areal Millionen verschlingt. Allein die Verwaltungskosten beliefen sich im Jahr 2023 auf rund 280.000 Euro. Zwischen 2019 und 2022 investierte das Land Berlin zudem rund vier Millionen Euro in Notsicherungsmaßnahmen.

Ausstrahlung: rbb24 Inforadio, 16. Oktober 2024, 21 Uhr

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