Eine Wählergruppe kämpft vor der US-Wahl 2024 im Swing State gegen Trump

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Eine Wählergruppe kämpft vor der US-Wahl 2024 im Swing State gegen Trump
US-Wahl 2024: Mitglieder einer Gewerkschaft protestieren gegen Donald Trump (Archivbild) © IMAGO/Robin Rayne

Einige Arbeitnehmer in den USA sind besorgt über das „Projekt 2025“. Sie mobilisieren deshalb vor der US-Wahl 2024 gegen Trump – in entscheidenden Swing States.

Pennsylvania – „Shred Day“ – so nannten Gewerkschaftsmitglieder in Pennsylvania und Michigan den Tag, an dem sie gegen „Donald Trumps Projekt 2025“ demonstrierten. „Shred“ – auf Deutsch zerstören oder schreddern. Das ist es, was Trump mit dem „Projekt 2025“ mit den Freiheiten der Gewerkschaftsmitglieder erreichen will, heißt es in einer Mitteilung der American Federation of State, County and Municipal Employees (AFSCME). AFSCME ist eine Gewerkschaft, die Mitglieder aus dem öffentlichen und privaten Sektor vertritt – darunter auch Pflege- und Lehrpersonal.

„Shred Day“: Unionsmitglieder protestieren in Swing States vor der US-Wahl 2024 gegen Trump

Am „Shred Day“, heißt es in der Pressemitteilung der Gewerkschaft, trafen sich die Mitglieder, „um im Detail zu besprechen, wie Trumps Plan die Gewerkschaften zerschlagen, den Überstundenschutz abschaffen und die 35-Dollar-Obergrenze für Insulin für Senioren anheben würde.“ Das Treffen fand in den Bundesstaaten Pennsylvania und Michigan statt – zwei umkämpften Swing States, in denen die US-Wahlen 2024 voraussichtlich am 5. November entschieden werden.

Protest einer wichtigen Wählergruppe vor der US-Wahl 2024 – „Projekt 2025“ in der Kritik

Gewerkschaftsmitglieder sind eine wichtige Wählergruppe im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024. Sowohl die Demokratin Kamala Harris als auch der Republikaner Trump wetteifern um die Stimmen der arbeitenden Bevölkerung. Dem Protestaufruf der AFSCME sollen sich auch weitere Gewerkschaftsmitglieder der AFL CIO – dem mitgliederstärksten Gewerkschaftsdachverband in den USA – angeschlossen haben. Der Protest der Mitglieder richtet sich gegen das „Projekt 2025“, ein rund 900 Seiten umfassendes Projekt rechter Denkfabriken. Das Projekt sieht eine radikale Umstrukturierung des Staates als Folge der Wahlen vor. 31 der 34 Autoren waren Mitarbeiter der ersten Trump-Administration. Trump hat sich von dem Plan distanziert.

Was das Papier für die Arbeitnehmer bereithält, scheint bei einigen Gewerkschaftsmitgliedern nicht gut anzukommen. Ross Thomas, ein Mitglied von AFSCME, sprach laut Hauptstadt & Main besorgt über eine mögliche zweite Amtszeit für Trump. Laut Thomas wollte der Ex-Präsident „den Gewerkschaftsschutz abbauen“. Thomas nannte „Projekt 2025“ „900 Seiten puren Terrors“. Und tatsächlich zeichnet das Projekt nicht gerade eine rosige Zukunft für die Arbeiter in den USA.

Klage der Autoarbeiter vor der US-Wahl 2024: Trump mache sich unbeliebt

Der Plan enthält unter anderem Empfehlungen für Unternehmen, wie sie ihre Gewinne steigern könnten. Sie enthalten „mehrere Empfehlungen, die zusammengenommen die Löhne von Millionen von Arbeitnehmern senken würden, insbesondere indem die Überstundenvergütung weniger Arbeitnehmern zugänglich gemacht wird“, sagte einer Wächter-Bericht. In den Vereinigten Staaten sind viele Menschen finanziell auf die Bezahlung von Überstunden angewiesen. In dem Papier heißt es außerdem, dass der Kongress die Abschaffung aller Gewerkschaften im öffentlichen Sektor in Betracht ziehen sollte.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Trump den Zorn von Gewerkschaftsmitgliedern auf sich zieht. In einem Live-Gespräch mit Tech-Milliardär Elon Musk sagte Trump über streikende Mitarbeiter: „Wenn sie streiken, sagt man: Das ist okay, dann seid ihr alle weg.“ Ihr seid alle weg. Jeder von euch ist weg.“ Die United Auto Workers (UAW) – eine der einflussreichsten US-Gewerkschaften – reagierte auf die Aussage des 78-Jährigen mit einer Bundesbeschwerde zum Arbeitsrecht.

Umfragen zur US-Wahl 2024: Gewerkschaften für Harris – Mitglieder teilweise uneinig

Die meisten Gewerkschaften haben sich vor der US-Wahl am 5. November 2024 für den amtierenden Vizepräsidenten Harris ausgesprochen. Dennoch zeigen Umfragen, dass die Unterstützung der Mitglieder einiger Gewerkschaften geteilt ist. Eine interne Umfrage der International Brotherhood of Teamsters ergab, dass rund 60 Prozent der Mitglieder Trump unterstützen. Die Teamsters haben daher beschlossen, bei der diesjährigen US-Wahl 2024 keinen Kandidaten zu unterstützen.

Gewerkschaften gelten in den USA als wichtige Wählergruppe, die darüber entscheiden könnte, wer die US-Wahl 2024 gewinnt. Einer Analyse des Pew Research Institute zufolge unterstützt eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder weiterhin den demokratischen Kandidaten. Dennoch heißt es in einem Politisch– Labour-Bericht vor der US-Wahl 2024: „Die Abkehr von der Demokratischen Partei ist ein großes Problem bei einer Präsidentschaftswahl, die mit knapper Mehrheit entschieden wird.“ (pav)

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