Laut der Zeitung „D-Day“.
Aktualisiert am 2. Dezember 2024, 14:47 Uhr

Die Linke kann sich nicht vorstellen, dass Christian Lindner (FDP) nach den D-Day-Enthüllungen noch lange im Amt bleiben wird.
© picture Alliance / dts Agency/-
Die Linke stellt FDP-Chef Christian Lindner vor eine Herausforderung. Die Partei fordert außerdem eine „Sofortmaßnahme“ zur Bekämpfung steigender Mieten: einen Stopp für sechs Jahre.
Das interne Papier, das den Ausgang von der Ampel als „D-Day“ und den Weg dorthin als „offene Feldschlacht“ bezeichnete, nahm er nicht zur Kenntnis. Das betonte der FDP-Chef
Linke fordert Christian Lindner mit Bananen-Livestream heraus
Die Kampagne ist eine Erinnerung an die wenigen Wochen, in denen
Aus van Akens Sicht ist es nur eine Frage der Zeit und wie lange Lindner immer noch an der Spitze FDP halten kann. Er sagte: „Dass es mit so jemandem keinen Blumentopf mehr zu gewinnen gibt, sollte so sein.“ FDP eigentlich klar sein. Und das ist die Zukunft von Lindner tatsächlich versiegelt.“ Entweder Lindner Obwohl er Parteichef ist, weiß er nicht, was in seinem Haus los ist, wenn es um „so ein zentrales Thema oder er lügt“. Allerdings wirft der Linken-Chef dem ehemaligen Finanzminister vor, in den vergangenen Monaten so gehandelt zu haben, „als hätte er das Papier mit dem Ziel verinnerlicht, einen Koalitionsbruch zu provozieren“.
Es stellt sich nun die Frage, wie lange Lindner Werde dennoch durchhalten, seine Partei habe beschlossen, „das Bild der Feldschlacht links, also zivil, im Sinne von Ernten zu interpretieren“. In diesem Zusammenhang formuliert Van Aken eine Herausforderung: „Wir posieren.“ Christian Lindner als Herausforderer Banane gegenüber, passenderweise in FDP-Gelb, und fragen uns: Wer wird länger durchhalten? Lindner oder die Banane?“

© picture Alliance/dpa/Fabian Sommer
Die Linken wollen dieses Duell, das per Livestream verfolgt werden kann, mit ihrer Pressekonferenz am Montagnachmittag eröffnen.
Nachdem FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann (beide FDP) im Zuge der „D-Day“-Affäre von ihren jeweiligen Ämtern zurückgetreten waren, betonte Parteichef Christian Lindner in verschiedenen Interviews und Rundtischgesprächen, dass das entsprechende Papier fehle nicht verfügbar, um zur Kenntnis genommen zu werden. Aber er machte auch deutlich: Für ihn ist es völlig legitim, dass seine Partei Szenarien für ein Ende der Ampelregierungen diskutiert. „Ich habe dieses Jahr eine Entscheidung getroffen: Entweder ändert die Ampel im Herbst ihre Politik, oder wir brauchen eine neue politische Dynamik“, erklärt er seinen Standpunkt zu X.
Im Moment sieht es nicht so aus, als müsste sich Lindner um seine Position Sorgen machen. Seine Partei unterstützte bislang den Ex-Finanzminister. Für van Aken ist die Aussicht, dass die Bananenwette scheitern könnte, kein Grund zur Sorge: „Ich habe mir bereits das Ziel gesetzt, dass die Linke bei der Wahl vor der asozialen FDP landen soll. Und wenn die FDP nicht davonkommt.“ Lindner rechtzeitig: „Diese Herausforderung werden wir umso leichter meistern“, sagt er siegessicher.
Die Linke fordert einen Mietpreisstopp für sechs Jahre
Aber es ist nicht nur Christian Lindner, der es mit der Linken aufnimmt. Angesichts steigender Mieten fordert die Partei ein gesetzliches Mieterhöhungsverbot. „Als Sofortmaßnahme ist ein Mietpreisstopp für sechs Jahre erforderlich. „Damit sind Mieterhöhungen ausgeschlossen“, heißt es in einem Positionspapier von Linken-Co-Chef Jan van Aken und der wohnungspolitischen Expertin der Partei, Caren Lay, das an diesem Montag vorgestellt werden soll und der dpa vorab vorlag. Zuerst berichtete der „Stern“.
Während des Mietendeckels soll ein bundesweiter Mietendeckel eingeführt werden. Ziel ist es, die Mietexplosion nicht nur zu verlangsamen, sondern auch zu stoppen. Zudem müssten in überhitzten Wohnungsmärkten „besonders hohe Mieten gesenkt“ werden.
Kritik an der Mietpreisbremse der Bundesregierung
Die Mietpreisbremse der Bundesregierung sei wirkungslos und fördere „ungeheuerliche Praktiken“, kritisieren linke Politiker. Es heißt, dass rund ein Drittel der Wohnungen in Großstädten inzwischen möbliert vermietet werden, weil der Mietendeckel nicht gilt.
Auf angespannten Wohnungsmärkten sorgt der Mietpreisdeckel dafür, dass die Miete bei Abschluss eines neuen Mietvertrages grundsätzlich nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Derzeit läuft es bis Ende 2025. Eine Verlängerung wird jedoch nach der Ampelabschaltung immer unwahrscheinlicher.
In dem Papier mit dem Titel „Die große Abrechnung“ fordert die Linke unter anderem auch, dass jährlich 20 Milliarden Euro in den gemeinnützigen Wohnungsbau investiert werden sollen. Ziel ist der Bau von 100.000 gemeinnützigen Wohnungen pro Jahr.
Linke: „Scholz hat in der Wohnungspolitik völlig versagt“
Die Bilanz der Kanzlerin
Vielmehr weicht Scholz dem Thema Mieten aus, heißt es mit Verweis auf den abgesagten Wohnungsgipfel, zu dem Scholz ursprünglich am 6. Dezember nach Hamburg eingeladen hatte. Stattdessen soll diese nun am kommenden Donnerstag in Berlin unter der Leitung von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) stattfinden.
Das Thema Miete und Wohnen dürfte viele Wähler mit Blick auf die vorgezogene Bundestagswahl im Februar beschäftigen. Laut einer Umfrage der Direktbank ING hat rund ein Fünftel (22 Prozent) der Teilnehmer mit den Wohnkosten zu kämpfen. (ras)
Verwendete Quellen


„So funktioniert die Redaktion„ informiert Sie darüber, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.
