Aus bisher noch unbekannten Ursachen ist in Las Vegas ein Tesla-Cybertruck explodiert. Der Fahrer kam dabei ums Leben. Elon Musk hat sich als Chef des Autoherstellers bereits geäußert – und vermutet einen Brandsatz. Ein Zusammenhang mit dem Terroranschlag in New Orleans wird untersucht.
Bei der Explosion eines Tesla Cybertruck vor einem Hotel des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Las Vegas ist am Mittwoch ein Mensch getötet worden. Sieben weitere Menschen seien leicht verletzt worden, teilte die Polizei der Casino-Metropole im US-Bundesstaat Nevada mit.
Chef des Elektroautobauers Tesla ist der Milliardär Elon Musk, den Trump zu seinem Sonderberater gemacht hat. Der Cybertruck ist ein drei Tonnen schweres futuristisches Fahrzeug, das in Europa nicht zugelassen ist.
Der Truck sei vor den gläsernen Eingang des Trump International Hotels vorgefahren, als sich eine „große Explosion“ ereignet habe, sagte der Sheriff von Las Vegas, Kevin McMahill. Musk schrieb in seinem Onlinedienst X, sein „gesamtes Tesla Senior Team“ untersuchte die Ursache der Explosion. „So etwas haben wir noch nie gesehen“, schrieb der Unternehmer.
Polizei und Feuerwehr erklärten, bei dem Toten handle es sich offenbar um den Fahrer des Wagens. Ein FBI-Sprecher sagte vor Ort: „Ich weiß, dass Sie viele Fragen haben. Wir haben noch nicht viele Antworten.“
Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben am Mittwochmorgen um 8.40 Uhr Ortszeit. Kevin McMahill, Sheriff des Las Vegas Metropolitan Police Department, erklärte auf einer Pressekonferenz: „Wie Sie sich vorstellen können, treffen wir nach einer Explosion hier auf dem berühmten Las Vegas Boulevard alle notwendigen Vorkehrungen, um die Sicherheit unserer Gemeinschaft zu gewährleisten. Wir suchen nach weiteren Sprengsätzen.“ Er fügte hinzu, dass derzeit keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe.
Musk postete später: „Wir haben jetzt die Bestätigung, dass die Explosion durch einen sehr großen Feuerwerkskörper und/oder eine Bombe verursacht wurde, die sich auf der Ladefläche des gemieteten Cybertrucks befand, und nichts mit dem Fahrzeug selbst zu tun hatte.“ Belege dafür nannte er nicht und nannte auch keine Quelle für die Angabe.
In einem seiner weiteren Posts schrieb Musk: Sowohl der Cybertruck als auch der Pickup, der in New Orleans benutzt wurde, wurden vom Autovermieter Turo gemietet. Er fügte hinzu, dass „sie vielleicht in irgendeiner Weise miteinander verbunden sind“.
Eric Trump, Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump, bestätigte auf der Plattform X den Brand eines Elektroautos vor dem Hotel der Familie in Las Vegas. Er dankte darin der Feuerwehr und der Polizei für ihren schnellen Einsatz.
Die Polizei sei wegen des Anschlags in New Orleans besonders wachsam. In der US-Südstaatenmetropole war während der Silvesterfeierlichkeiten ein Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast und hatte nach Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen getötet und 35 weitere verletzt. Bei der Untersuchung des Vorfalls in Las Vegas werde auch überprüft, „ob es irgendeine mögliche Verbindung mit dem Angriff in New Orleans gibt“, sagte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch (Ortszeit) in einer kurzen Rede in seiner Residenz in Camp David nahe Washington. Bislang gebe es aber keine entsprechenden Hinweise.
Anti-Terror-Ermittler seien mit der Untersuchung betraut, sagte der federführende FBI-Agent Jeremy Schwartz bei einer Pressekonferenz. Details zur Person am Steuer des Cybertrucks, die bei der Explosion ums Leben kam und von der Polizei noch nicht identifiziert wurde, nannte er nicht.
„Wir schließen nichts aus“
Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas zeigte bei der Pressekonferenz Aufnahmen einer Überwachungskamera von der Explosion des Cybertrucks und eines späteren Drohnenflugs über dessen Ladefläche – darauf sind die verkohlten Reste mehrerer Benzinkanister und Feuerwerkskörper zu erkennen. Das Elektroauto brannte komplett aus. McMahill zufolge war das Fahrzeug in Colorado angemietet worden – über die gleiche Vermittlungs-Webseite, bei der auch der Attentäter von New Orleans seinen Pick-up-Truck angemietet habe, mit dem er dort am Neujahrsmorgen in eine feiernde Menge fuhr und 15 Menschen tötete. „Wir schließen nichts aus“, sagte McMahill.
Der Vorfall erinnerte zunächst an eine laufende Untersuchung der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA im Jahr 2024, bei der ein Tesla-Elektro-Sattelzug auf einem kalifornischen Highway verunglückte und in Brand geriet. Kfz-Experten zufolge entwickeln sich Brände in Elektrofahrzeugen anders als in Autos mit Verbrennungsmotor, dauern oft länger und sind schwieriger zu löschen.
AFP/dpa/rtr/mp