Belästigung und Vergewaltigung
23 Frauen werfen Mohamed Al-Fayed sexuelle Belästigung vor
19.09.2024, 14:08
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Mohamed Al-Fayed ist vor allem als Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods bekannt. Schon zu seinen Lebzeiten gab es immer wieder Vorwürfe, er habe weibliche Angestellte misshandelt. Gut ein Jahr nach seinem Tod enthüllt nun eine Dokumentation das Ausmaß der Vorwürfe.
Zahlreiche Frauen haben dem früheren Besitzer des Londoner Luxuskaufhauses Harrods, Mohamed Al-Fayed, einem BBC-Bericht zufolge Vergewaltigung, körperliche Gewalt oder sexuelle Nötigung vorgeworfen. Wie der Sender berichtete, sprachen BBC-Journalisten für eine Dokumentation und einen Podcast mit mehr als 20 Frauen, die dem im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstorbenen Al-Fayed sexuelle Nötigung vorwerfen.
Laut der Dokumentation „Al Fayed: Predator at Harrods“ gaben fünf ehemalige Mitarbeiter an, vom Kaufhausleiter vergewaltigt worden zu sein, fünf weitere berichteten von versuchter Vergewaltigung und 13 weitere erklärten, von ihrem Chef sexuell belästigt worden zu sein. Dem Bericht zufolge rief Al-Fayed weibliche Angestellte abends regelmäßig zu Überstunden in seine Londoner Wohnung – und wurde dann aggressiv.
Schon in der Vergangenheit hatte es Vorwürfe gegeben, Al-Fayed habe Frauen begrapscht und sexuell missbraucht. Eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Vergewaltigung wurde laut BBC 2015 eingestellt. Ein ehemaliger Harrods-Manager sagte der BBC, die sexuellen Übergriffe des Chefs seien im Unternehmen allgemein bekannt gewesen und es habe immer wieder Anspielungen oder Witze darüber gegeben.
Harrods erzielt Einigung mit einigen Frauen
Die heutigen Besitzer des Luxuskaufhauses Harrods äußerten sich „zutiefst schockiert“ über die Missbrauchsvorwürfe. „Als Unternehmen haben wir unsere Mitarbeiterinnen im Stich gelassen, die seine Opfer waren, und dafür entschuldigen wir uns aufrichtig.“ Im Juli vergangenen Jahres einigte sich Harrods erstmals außergerichtlich mit Frauen, die angaben, zwischen Ende der 1980er und Ende der 2000er Jahre von Al-Fayed sexuell missbraucht worden zu sein.
Mohamed Al-Fayed war der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit der geschiedenen Ehefrau des damaligen Thronfolgers Prinz Charles, Diana, bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. 2010 verkaufte der aus Ägypten stammende Al-Fayed das berühmte Luxuskaufhaus für geschätzte zwei Milliarden Euro an einen Investmentfonds des Emirats Katar.