Drama in Cleveland, Tennessee: Zwei Männer werden erschossen. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei den beiden Opfern um deutsche Staatsbürger. Nach Angaben der örtlichen Polizei ereignete sich die Tat am Montagmorgen (Ortszeit) auf dem Gelände einer Tochtergesellschaft des niedersächsischen Unternehmens Barku Barnstorfer Kunststofftechnik. Es wird ein Doppelmord untersucht.
Täter und Opfer seien Mitarbeiter des Unternehmens gewesen, heißt es. Allerdings soll der 38-jährige Schütze entlassen worden sein, wie unter anderem NBC News berichtet. Offiziellen Berichten zufolge wurde er später tot aufgefunden.
Wir sind alle zutiefst betroffen von dieser sinnlosen Tat.
Mitteilung der Firma Barku Barnstorfer Kunststofftechnik
Dem Bericht zufolge waren Tobias G. und Ivan A. Vorarbeiter in der 1977 in Deutschland gegründeten Fabrik des Kunststoffherstellers. Das Unternehmen Barku Barnstorfer Kunststofftechnik bestätigte, dass zwei seiner Mitarbeiter am Montag in Cleveland, Tennessee, „Opfer eines Verbrechens“ geworden seien.
„Wir sind alle zutiefst betroffen von dieser sinnlosen Tat“, heißt es auf der Website des Unternehmens weiter. „Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer teilen wir Ihnen heute den gewaltsamen Tod unserer beiden Kollegen mit“, heißt es darin. „Wir alle stehen unter dem Eindruck der sinnlosen Tat. In dieser schwierigen Zeit sind unsere Gedanken und unser aufrichtiges Beileid bei den Familien, Freunden und Kollegen von Ivan und Tobias. Wir erinnern uns mit Respekt und Dankbarkeit an sie für das, was sie für unser Team und unser Unternehmen getan haben.“
Nach Angaben der Polizei wurde am Montagmorgen der Rettungsdienst gerufen, weil auf dem Gelände von Barku Plastics Schüsse gefallen waren. „Die Beweise am Tatort deuten darauf hin, dass beide Opfer tödliche Schusswunden erlitten haben“, hieß es. Der Tatverdächtige flüchtete nach der Tat.
Dem Bericht zufolge identifizierte die Polizei den Verdächtigen als Kyle Steven C. und lokalisierte ihn in einem Haus außerhalb der Stadt, wo er sich versteckt hatte. Polizeibeamte und Spezialkräfte umstellten das Haus rund sechs Stunden lang. Dann wurde der Mann tot aufgefunden, nachdem zwei Roboter und eine Drohne eingesetzt worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass der 38-Jährige sich selbst erschossen hat.
„Dies ist ein herzzerreißendes Ereignis, das unsere Barku Plastics-Community zutiefst getroffen hat und sogar nationale und internationale Grenzen überschreitet“, sagte Mark Gibson, Polizeichef von Cleveland, in einer Erklärung.
Das Auswärtige Amt erklärte, die Berichte seien bekannt. Eine offizielle Bestätigung der Todesfälle durch die zuständigen Behörden steht allerdings noch aus. Zur Nationalität der Opfer machte die deutsche Botschaft in Washington zunächst keine Angaben. (lem)