Die Feier der Unionsfraktion zum 70. Geburtstag von Bundeskanzler Friedrich Merz findet ohne seine Vorgängerin Angela Merkel statt. „Wir haben den Eingang einer Einladung nicht erfasst“Das sagte Merkels Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die ehemalige Bundeskanzlerin Dr. Merkel könnte ohnehin nicht teilnehmen, da sie im Ausland unterwegs ist.“
Merz hat am 11. November Geburtstag Dann wird er der erste Bundeskanzler seit Konrad Adenauer vor mehr als 60 Jahren sein, der über 70 Jahre alt wird. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion veranstaltet für ihn an seinem Ehrentag einen Empfang im Protokollsaal des Reichstagsgebäudes. „Focus“ berichtete erstmals Anfang der Woche darüber.
Zur Party werden 300 Gäste erwartet
Die Einladungen an die Bundestagsabgeordneten sind bereits verschickt. Nach Angaben eines Fraktionssprechers müssen noch weitere Gäste eingeladen werden, darunter auch der Ministerpräsident der Union. Ob auch Merkel eine Einladung erhalten würde, blieb zunächst unklar. Insgesamt werden rund 300 Gäste zur Geburtstagsfeier erwartet.
Merz war bei Merkels 70. dabei
Merz war vor etwas mehr als einem Jahr bei der verspäteten Feier zum 70. Geburtstag Merkels in der Berliner Akademie der Wissenschaften dabei – damals noch nicht als Kanzlerin, sondern als Merkels Nachfolgerin an der Spitze der CDU. In einer Rede dankte er ihr für ihr „politisches Lebenswerk“ und wünschte ihr: „Dass ihr der CDU weiterhin treu bleibt.“
In der Gruppe waren kaum noch Merkel-Fans übrig
Die Leistung galt damals als a Versöhnungsakt in einer seit Jahrzehnten tief zerrütteten Beziehung der beiden. Unter Merz hat sich die Union weit von der Ära Merkel entfernt; Mittlerweile gibt es in der Fraktion nur noch wenige Fans von ihr. Merkel kam im Mai zur Wahl von Merz zum Bundeskanzler in den Bundestag. Nach dem Scheitern der ersten Wahlrunde schied sie aus dem Parlament aus. Die Vereidigung von Kanzler und Kabinett erfolgte dann ohne sie.
Merkel kritisierte ihren Nachfolger mehrfach öffentlich
Der Ex-Kanzler hat Merz als Oppositionsführer und dann als Kanzler immer wieder öffentlich kritisiert. Sie bezeichnete es als falsch, dass seine CDU/CSU-Fraktion im Wahlkampf mit den Stimmen der AfD einen Migrationsbeschluss im Bundestag durchgesetzt habe. Kritisch sieht sie auch die Zurückweisung von Migranten an den deutschen Grenzen.
Ein einsames Lob: „Mit Charme und Stimme in Europa“
Zuletzt lobte sie Merz auch ausdrücklich – für seine Außenpolitik in den ersten Monaten seiner Amtszeit. „Als Bürgerin finde ich es gut, was Friedrich Merz gemacht hat“, sagte sie in der „Spiegel“-Talkshow „Spitzentalk“. „Ehrlich gesagt ist es eine Erleichterung, dass Deutschland wieder mit Charme und Stimme in Europa und der Welt auftritt.“ (dpa)