Wer Mitte September 2024 über die ungewöhnliche Stimmung in Hallein, Ramsau, Piding und Salzburg überrascht war, wird nun die Auflösung erleben.
München – Der ZDF-Zweiteiler „Sturm kommt“die am Montag (10. November, 20:15 und 22 Uhr) ausgestrahlt wird, dliegt teilweise im bayerischen Grenzgebiet entwickelt.
Seit dem 6. August 2024 arbeitet die Claussen+Putz Filmproduktion an verschiedenen Standorten in Koproduktion mit der Film AG Produktion zusammen – u.a GrödigDie Freilichtmuseum Großgmain, Hallein sowie die bayerischen Gemeinden Piding Und Ramsau bei Berchtesgaden. Pferdemist, Karren, Oldtimer und überall Menschen in historischen Gewändern: Die Drehorte wurden aufwändig in die Zeit zwischen 1918 und 1933 zurückversetzt.
Eindringliches Drama über den aufkommenden Faschismus
Regisseur Matti Geschonneck („Unterleuten – Das zerrissene Dorf“, „Die Wannsee-Konferenz“) lässt das historische Drama auf dem Roman basieren „Unruhe um einen friedlichen Menschen“ Regie führte Oskar Maria Graf. Im Mittelpunkt steht der Schuhmacher Julius Kraus, rührend gespielt von Josef Hader, ein ruhiger und bescheidener Mannder zurückgezogen in einer bayerischen Dorfgemeinschaft lebt.
Die Geschichte zeigt, wie Hass eine Dorfgemeinschaft spaltet und wie Hassreden Gewalt anheizen. Kraus versteht sich gut mit seinem Nachbarn, dem Bauern Silvan Heingeiger (Sigi Zimmerschied) und seiner Tochter Elies (Verena Altenberger). Doch die Rückkehr von Silvan junior (Frederic Linkemann) auf die Farm seines Vaters sorgt für Unruhe. Zehn Jahre später ist dieser Sturmführer in der SA und die Nazis haben im Dorf das Sagen.
Als Kraus sein Geheimnis preisgibt – er ist jüdischer Herkunft – wird er zur Zielscheibe von Hass und Hetze. Ein Erbe aus den USA und die Offenlegung seiner jüdischen Identität werden ihm zum Verhängnis.
Aktuelle Ereignisse und Erinnerungskultur
Für Josef Hader Die Aktualität des Films ist der Grund, warum er gerade jetzt entstanden ist: „Vielleicht kann man daraus tatsächlich etwas lernen, auch wenn sich die Geschichte nicht unbedingt immer vollständig wiederholt. Aber umgekehrt neigen wir dazu, die Erfahrungen aus der Geschichte zu vergessen, insbesondere wenn wir sie nicht selbst erlebt haben, sondern nur in Geschichtsbüchern darüber gelesen haben“, sagt der Schauspieler.
Der Film ist gut geeignet, die Erfahrungen der vorherigen Generation näherzubringen. „Eine Zeit lang glaubten wir in meiner Generation, dass im 20. Jahrhundert so viele schreckliche Dinge passierten, dass wir schlauer wurden. Das scheint leider nicht der Fall zu sein.“sagt Hader.
Der Schauspieler sagt, er sei sofort von dem Filmprojekt begeistert gewesen. Einerseits passt ihm die Rolle des Schuhmachers – eine innere Figur, die nicht viele Worte sagt. Andererseits wollte er mit Regisseur Geschonneck zusammenarbeiten. „In unserem Beruf träumen wir davon, eines Tages mit ihm einen Film drehen zu können.“
Die zweiteilige Reihe bildet den Abschluss des ZDF-Themenschwerpunkts „80 Jahre Kriegsende“ und ist auch auf dem ZDF-Streamingportal zu sehen. (fgr/dpa)
