Vorwurf der sexuellen Belästigung
ZDF-Star Anna Werner Friedmann reagiert vor Gericht auf Hinternbiss
29. Oktober 2025 – 16:21 UhrLesezeit: 2 Minuten
Im Fernsehen ermittelt sie als knallharte Kommissarin – Anna Werner Friedmann muss sich vor Gericht gegen Vorwürfe sexueller Belästigung wehren.
Noch vor wenigen Tagen sahen Millionen Fernsehzuschauer, wie Anna Werner Friedmann als Hauptkommissarin in der ZDF-Krimiserie „Die Toten vom Bodensee“ ermittelt. Doch in ihrem Heimatland Österreich stehen der 33-Jährigen derzeit selbst Ermittlungen bevor: Sie steht wegen eines Vorfalls bei einer Theateraufführung vor dem Bezirksgericht Neunkirchen. Der Vorwurf: Körperverletzung und sexuelle Belästigung.
Der Vorwurf geht auf eine Aufführung des Theaterstücks „Alma – A Show Biz ans Ende“ am 4. August 2023 zurück. Friedmann spielte dort die Hauptrolle – eine leidenschaftliche und exzentrische Version von Alma Mahler-Werfel. In einer Szene soll sie ihren Schauspielkollegen Benjamin S. in den Hintern gebissen und ihm eine brennende Fackel an die Nase gehalten haben.
Friedmann behauptet, dass es sich um eine einvernehmliche Darstellung gehandelt habe. „Das war alles Teil der Inszenierung! Ein Liebesbiss, vereinbart – kein Angriff!“ sagte sie laut „Bild“-Zeitung zu Beginn des Prozesses. Die Szene war Teil einer vereinbarten Vergewaltigungsdarstellung, die besonders realistisch wirken sollte: „Es muss realistisch sein, ich habe mir die Zähne ausgebissen, weil das Publikum nah dran saß.“
Doch der betroffene Kollege beschrieb den Vorfall völlig anders. Benjamin S. erklärte vor Gericht: „Sie zog mir die Unterhose herunter und biss mir so fest in den Hintern, dass ich Schmerzen hatte. Ich versuchte sie wegzustoßen, dann biss sie noch einmal fest zu.“ Er gab seine Aussage in Abwesenheit der Angeklagten ab – er ließ Friedmann aus dem Saal verweisen, weil er nach eigenen Angaben immer noch Angst vor ihr hatte.
Der Schauspieler warf Friedmann außerdem vor, sich in früheren Produktionen unangemessen verhalten zu haben. Sie habe ihn mehrfach ausziehen wollen und „mit Mund und Hand an seinem Gesäß herumgespielt“, sagte S. vor Gericht.
Friedmann hatte die Vorwürfe bereits im Juli als absurd zurückgewiesen. Damals erklärte sie: „Ich habe ihn nur gekniffen, es war ein Liebesbiss.“ Die Szene wurde im Hinblick auf die künstlerische Umsetzung abgestimmt und verstanden.
Ihr Verteidiger Manfred Ainedter sagte gegenüber „Bild“ deutlich: „Vor Gericht und auf hoher See sind Sie in Gottes Hand. Ich gehe aber von einem Freispruch aus.“ Zuvor hatte er den Vorwurf einer versuchten Reputationsschädigung erhoben. Auffällig ist, dass die Anzeige erst rund ein Jahr nach dem Vorfall eingereicht wurde.
Der Prozess wird am 2. Dezember fortgesetzt. Bei einer Verurteilung droht Anna Werner Friedmann eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.
