„Xi hatte einen schlechten Moment“
Trump geht im Zollkrieg mit China versöhnlich vor
13. Oktober 2025, 01:51 Uhr
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Beim Export seltener Erden widersetzt sich China den Wünschen Washingtons. Trump droht zunächst mit 100-prozentigen Zöllen, was die Aktienmärkte verunsichert. Während Peking am Wochenende hart blieb, ändert der US-Präsident nun seinen Ton. Alles wird gut, sagt er.
Im zuletzt eskalierten Zollstreit mit China schlug US-Präsident Donald Trump einen versöhnlichen Ton an und erklärte, die USA wollten „China helfen, nicht schaden“. „Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut. Der hochgeschätzte Präsident Xi hatte gerade einen schlechten Moment“, sagte Trump mit Blick auf den chinesischen Staatschef Xi Jinping in seinem Onlinedienst Truth Social. Xi wolle keine „Depression“ für sein Land und er selbst wolle sie auch nicht, fügte Trump hinzu.
Am Freitag kündigte Trump spätestens ab November zusätzliche Zölle gegen China in Höhe von 100 Prozent an. Grund dafür war die vorherige Ankündigung Pekings, den Export von Technologien rund um Seltene Erden strenger zu kontrollieren.
Der Ton zwischen den beiden Ländern wurde daraufhin merklich angespannter. Trump nannte Chinas Verhalten „außerordentlich aggressiv“ und „beispiellos“. Zuvor hatte er China „feindliche“ Handelspraktiken vorgeworfen und ein Treffen mit Xi in zwei Wochen beim Gipfeltreffen der Asien-Pazifik-Wirtschaftskooperation (APEC) in Südkorea in Frage gestellt.
China wirft den USA Doppelmoral vor
Das chinesische Handelsministerium sagte am Sonntag, dass Trumps Zollankündigung ein „typisches Beispiel für Doppelmoral“ sei. „Im Umgang mit China bei jeder Gelegenheit mit hohen Zöllen zu drohen, ist nicht der richtige Ansatz“, erklärte das Ministerium in Peking.
Seltene Erden sind ein zentrales Thema im Handelskonflikt zwischen Peking und Washington. Sie finden sich in einer Reihe von Technologien – von Windkraftanlagen bis hin zu Batterien für Elektroautos. China ist ein wichtiger Produzent der Materialien und mit Abstand Marktführer in der Weiterverarbeitung. Das Land hat eine Reihe von Patenten angemeldet, die andere Länder daran hindern, ihre eigenen Industrien zu entwickeln.
Angesichts der erneuten Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt waren die Kurse an der New Yorker Börse in die Verlustzone gerutscht. Derzeit unterliegen chinesische Waren US-Zöllen in Höhe von 30 Prozent. Im Gegenzug erhebt China Zölle in Höhe von zehn Prozent.