Ein weiterer verheerender Brand für die Schaustellerfamilie Wollenschläger!
Am Donnerstagabend brannten auf ihrem Firmengelände in Leegebruch (Oberhavel) vier große Lkw-Anhänger völlig nieder, zwei weitere wurden durch die Hitze beschädigt. In den Anhängern wurden Weihnachtsmarktstände, Glühweinautomaten, Tische, Stühle und Dekoration gelagert – alles vorbereitet für den Aufbau mehrerer Weihnachtsmärkte.
„Wir stehen hier und sehen zu, wie unser Lebenswerk brennt“
„Wir waren mitten im Aufbau des Marktes in Berlin, als uns die Nachricht erreichte“, sagt Thilo Wollenschläger. „Als ich hier ankam, stand bereits alles in Flammen. Das ist ein schwerer Schlag für uns.“ Auch seine Frau ist fassungslos: „Wir stehen hier und sehen zu, wie unser Lebenswerk brennt. Aber wir geben nicht auf – für unsere Kunden, für unsere Familie, für unsere Mitarbeiter.“
Feuerwehrleute bekämpfen meterhohe Flammen
Die Feuerwehr Leegebruch war kurz nach 20 Uhr im Einsatz. „Als wir ankamen, standen mehrere Anhänger bereits vollständig im Feuer – alles Holz, dicht gestapelt, extrem trocken“, berichtet Einsatzleiter Sebastian Henschel. „Die Flammen reichten meterhoch, die Funken flogen weit, wir mussten sofort auf Schaumlöschung umsteigen.“
Brand im brandenburgischen Leegebruch (Oberhavel) auf dem Gelände der Schaustellerfamilie Wollenschläger Foto: Julian Stahle
Mehrere Feuerwehren der Umgebung unterstützten die Löscharbeiten. Erst nach mehr als zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Die Hitze war so stark, dass sich Metallteile verformten.
Zweiter Großbrand innerhalb von zwei Wochen – Polizei vermutet Brandstiftung
Besonders tragisch: Vor zwei Wochen brannte auf einem anderen Grundstück der Familie in Schönwalde-Glien ein ähnlicher Lagerplatz mit Weihnachtsmarktständen ab. Auch dort ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.
Nun deutet vieles darauf hin, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Die Kriminalpolizei war bis in die Nacht im Einsatz, sicherte Hinweise und befragte Zeugen. „Zwei Brände in so kurzer Zeit – das kann kein Zufall mehr sein“, sagt Wollenschläger.
Wollenschlager setzt eine Belohnung von 20.000 Euro aus
Um die Täter zu fassen, hat die Familie eine Belohnung von 20.000 Euro ausgesetzt. „Wir wollen, dass der oder die Verantwortlichen endlich gefasst werden. Das betrifft nicht nur uns, sondern eine ganze Branche“, sagte Wollenschläger.
Trotz allem: Die Weihnachtsmärkte finden statt
Der Schaden wird auf bis zu 400.000 Euro geschätzt. Doch Aufgeben kommt für die Schausteller nicht in Frage. „Wir halten als Familie zusammen. So etwas haut uns nicht um, sondern schweißt uns zusammen“, sagt Wollenschlägers Frau.
Und auch für Besucher gibt es gute Nachrichten: „Unsere Märkte finden weiterhin statt“, versichert Thilo Wollenschläger. „Wir lassen uns das Weihnachtsglück nicht nehmen.“
