Aufgrund heftiger Regenfälle in Deutschlands östlichen Nachbarländern bereitet sich Brandenburg auf mögliche Überschwemmungen vor.
„Wir bereiten uns bundesweit auf eine kritische Lage vor. Dazu gehört die Information und Vorbereitung von Einsatzkräften sowie die Sicherung von Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Guben. Das Landesamt für Umwelt hatte am Donnerstag eine erste Hochwasserwarnung für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe herausgegeben.
Die aktuell prognostizierten Niederschlagsmengen in Tschechien und Polen seien mit jenen vor dem Hochwasser an der Oder im Sommer 2010 vergleichbar und könnten zu entsprechend hohen Wasserständen führen, heißt es in einer Mitteilung des Umweltministeriums.
Damals waren nach tagelangen Regenfällen und schweren Gewittern im Mai und Anfang Juni 2010 weite Teile Ostmitteleuropas von Überschwemmungen betroffen.
Starke Regenfälle lassen Flüsse ansteigen
Grund für die drohenden Überschwemmungen sind nach Angaben des Landesamtes heftige Regenfälle in den Ostalpen, Tschechien und Polen. Im Elbe-Einzugsgebiet in Tschechien habe es bereits heftige Regenfälle gegeben. Für die nächsten zwei Tage seien weitere heftige Niederschläge prognostiziert.
Diese Situation birgt für Brandenburg eine potenzielle Hochwassergefahr. „Sollten die prognostizierten hohen Niederschlagsmengen anhalten, dürfte sich voraussichtlich im Verlauf von Sonntag bis Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte nächster Woche auch an Oder und Elbe eine Hochwasserwelle bilden“, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums.
Hochwasserwelle nächste Woche erwartet
An den Pegeln entlang der Oder in Brandenburg könnten nach derzeitigen Erkenntnissen Mitte nächster Woche die Richtwerte der Alarmstufe 1 erreicht werden. Auch mit Alarmstufe 3 sei zu rechnen und „ein Erreichen der Richtwerte der Alarmstufe 4 kann nicht ausgeschlossen werden“, teilte das LfU mit. 4 sei die höchste Stufe. Aussagen zu den Höchstpegeln sind der Behörde zufolge mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Umweltminister Axel Vogel (Grüne) machte Hoffnung: „Im Gegensatz zu 2010 ist die Lage heute aufgrund einer ausgeprägten Niedrigwasserphase und trockener Böden günstiger.“ Die Flüsse könnten einen Teil der Niederschläge aufnehmen, sagte er.
Zudem würden seit 2010 wirksame Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. „Seit 1997 wurden 360 Millionen Euro in den Hochwasserschutz an der Oder investiert.“ (dpa)