1. Deutschland kann weiterhin souverän sein. Klar, der Gegner war schwach und wurde durch die Rote Karte schon früh noch schwächer. Aber abgesehen davon, dass es durchaus mehr Tore hätten geben können, war es eine sehr konzentrierte und gute Leistung der DFB-Mannschaft. Aus Gründen, die ich nicht verstehe, sprach Nagelsmann vor über einem Jahr davon, Weltmeister werden zu wollen. Doch seine Mannschaft wirkte zuletzt oft uninspiriert (auch aufgrund der Verletzungen von Jamal Musiala und Kai Havertz). Der Weg zum WM-Titel könnte nicht weiter sein. Zumindest sind Kreativität und der Drang vorhanden, gegen Luxemburg wieder eine reife Leistung zu zeigen. Damit kann man arbeiten. Und dank des 2:0-Sieges der Nordiren gegen die Slowakei sieht es in der WM-Qualifikationstabelle nun wieder besser aus.
2. Woltemade ist immer noch auf der Suche nach seiner Rolle: Bis zu 90 Millionen Euro zahlte Newcastle United im Sommer für ihn. Und auch Woltemade punktete mehrfach für sein neues Team. Doch in der Nationalmannschaft wirkt der 1,99 Meter große Stürmer immer noch wie ein weniger talentierter Sechstklässler in einer Gruppe talentierterer Grundschüler. Woltemade fällt zwar durch seine Größe auf, die Spieler um ihn herum sind jedoch mental und technisch schneller (und das nicht nur im Spiel gegen Luxemburg). Die Rolle als Strafraumstürmer scheint für Woltemade in der Nationalmannschaft nicht ideal. Nagelsmann muss darüber nachdenken, wie er seine Stärken besser ausspielen kann.
3. Gnabry kann Musiala (im Moment) ersetzen: Serge Gnabry war der beste deutsche Spieler des Abends. Vorne effektiv und agil, hinten bereit für den guten alten Angriff. Die Offensivkünstler Florian Wirtz und Jamal Musiala bilden eigentlich das Herzstück dieser Mannschaft. Doch es scheint, als könnte Gnabry Musiala derzeit nicht nur beim FC Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft ersetzen.