Gettorf. Alles tot oder auf gutem Weg? Das Thema Ortsentwicklung beschäftigt Gettorf. Manche in der Gemeinde haben das Gefühl, es geht nicht voran
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Als Reaktion auf einen Artikel der Kieler Nachrichten erhielt der Vorsitzende des Gettorfer Handels- und Wirtschaftsvereins, Thomas Grötsch, ein anonymes Schreiben.
Darin kritisieren Gettorfer, dass die Fußgängerzone verwaist wirke. Gründe dafür sehen die Autoren darin, dass es zu viele Büros gebe, Geschäfte zu kurze und unregelmäßige Öffnungszeiten hätten, Spielgeräte kaum genutzt würden und Bänke unbequem seien.
Doch der Eindruck, es passiere nichts, sei trügerisch, sagen Grötsch und der Vorsitzende des Gettorfer Wirtschaftsausschusses, Thorsten Wilke (FDP). Dabei gehe es nicht nur um die Projekte der vergangenen Jahre. Auch Gespräche über die Standortentwicklung liefen weiter, etwa mit der Aktiv Region. „Wir arbeiten kontinuierlich daran“, sagt Wilke.
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Seit der Erstellung des Marketingkonzepts durch das Cima-Büro im Jahr 2016/2017, das auf vielen Bürgerworkshops basierte, konnte ein Großteil der vorgeschlagenen Ideen umgesetzt werden. Dazu gehören auch kleinere Veränderungen, die nicht jedem sofort aufgefallen sind, wie etwa die neuen Stromanschlüsse am Karl-Kolbe-Platz, an denen künftig Veranstaltungen einfacher durchgeführt werden können.
Gettorf: Geschäftsübernahme, neuer Buchladen – aber es geht noch besser
Die Gemeinde hat Hütten für den Weihnachtsmarkt angeschafft, Sitzgelegenheiten wurden erneuert. „Gettorf hat eine neue Wort-Bild-Marke bekommen, wir sind in Sachen Elektromobilität super aufgestellt“, ergänzt Grötsch. All das bilde die richtige Basis.
Auch im Einzelhandel gibt es positive Beispiele: Das Fahrradgeschäft Kuppe wurde kürzlich von der Kronshagener S+V Fahrrad übernommen. Und auch in Gettorf gibt es wieder eine Buchhandlung. Wenn es gut läuft, soll sie bleiben.
Leerstände gibt es so gut wie keine. Neben der ehemaligen Iwersen-Buchhandlung steht nur das Café am Markt leer. Dort ist innerhalb weniger Wochen ein Nachfolger in Sicht.
Auch Wilke und Grötsch meinen, dass einiges noch besser gemacht werden könnte. Zum Beispiel der verkaufsoffene Sonntag, an dem sich bislang nur wenige Geschäfte beteiligen. Grötsch sagte, er würde sich wünschen, dass der Einzelhandel dieses Angebot auch nutzt.
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Standortleitung Gettorf: Stelle nicht zu besetzen
Politiker und Verbände können nur an die Ladenbesitzer und Hauseigentümer appellieren. Auf Öffnungszeiten, Preise, Angebote und Mieten haben sie keinen Einfluss. Umso wichtiger ist es, dass sich jemand um die Kommunikation mit den Einzelhändlern und Hauseigentümern kümmert.
In den vergangenen Jahren hatte auch der Standortleiter Gettorf diese Funktion inne. Diese Position soll nun allerdings nicht mehr besetzt werden. „Das sendet das falsche Signal“, sagt Grötsch.
Nach dem Wechsel von Ulrike Münzberg-Niemann in das Tourismusreferat der Gemeinde Ostseebad Schönberg ist keine Nachfolge vorgesehen, wie Bürgermeister Marco Koch (CDU) bestätigte.
„Die Befürchtung, dass nichts passiert, teilen weder ich noch die Politik“, sagte Koch. „Wir sind Frau Münzberg-Niemann für ihre Arbeit dankbar. Allerdings haben sich die Aufgaben seit ihrer Einstellung verschoben.“ Einen Teil der Arbeit übernehme er selbst. „Wir werden sicherlich jemanden brauchen, der sich um kleine Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt kümmert. Das muss aber keine hochbezahlte Stelle sein.“ Möglicherweise sei es möglich, diese auszulagern.
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Grötsch und Wilke sind sich einig: Ihre Türen stehen den Gettorferinnen und Gettorfern offen. „Reden Sie mit uns“, appelliert Grötsch. „Kommen Sie in den Wirtschaftsausschuss“, ergänzt Wilke. Die nächste Sitzung ist für den 15. Oktober anberaumt. Dort soll auch über die Zukunft des Standortmanagements diskutiert werden, so Grötsch.
CN