Brundle: Verstappen lässt sich ablenken
Dass Max Verstappen derzeit in einen kleinen Machtkampf mit der FIA verwickelt ist, findet Experte Martin Brundle nicht gut. In den offiziellen Pressekonferenzen sagt der Niederländer derzeit nur das Nötigste.
„Ich bin mir nicht sicher, warum Max sich ablenken lässt und in den ‚Fluchkampf‘ mit der FIA hineingezogen wird“, fragt sich der ehemalige Formel-1-Fahrer in seiner neuen Kolumne für Himmel.
„Das ist Energieverschwendung“, sagt er und erklärt: „Die Fahrer sind keine Kinder, das gebe ich zu, und wir wissen, dass sie manchmal schwören, Funksprüche zu vermeiden.“
„Sie sind Ikonen, Champions, Meinungsführer und sie sollten über die Verantwortung nachdenken, die mit diesem Privileg einhergeht, insbesondere wenn so viele junge Fans zuschauen“, betonte Brundle.
Seine Meinung zu dem Thema lautet deshalb: „Niemand möchte jemandem Energie, Emotionen oder die Meinungsfreiheit nehmen. Aber grundloses Fluchen im Eifer des Gefechts ist nicht nötig.“
Feierabend
Damit sind wir auch schon am Ende des heutigen Tickers angelangt. Natürlich gibt es noch mehr auf unserem Portal und wie bereits angekündigt haben Sie heute Abend auch die Möglichkeit, direkt mit uns ins Gespräch zu kommen.
Um 20:30 Uhr startet die Premierenausgabe des Formats „Live bei Scheuren“ auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de, wo Zuschauer die Möglichkeit haben, sich per Telefon einzuwählen und mit Moderator Kevin Scheuren über die Formel 1 zu diskutieren.
Kevin meldet sich morgen wieder hier im Ticker mit einer neuen Ausgabe für euch. Habt noch einen schönen Restmontag, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Horner: McLaren-Leistung „eine Abzocke“
Dass die Konkurrenz gegen den MCL38 aktuell keine Chance hat, hat McLaren gestern eindrucksvoll bewiesen. Nachdem Verstappen in den ersten Runden noch an Norris dranbleiben konnte, forderte ihn sein Renningenieur auf, das Tempo zu erhöhen.
Innerhalb weniger Runden vergrößerte der McLaren-Pilot seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden. Bis zu Verstappens Boxenstopp in Runde 29 war der Abstand zwischen den beiden Titelfavoriten sogar auf fast 25 Sekunden angewachsen.
„Das war ein Witz“, grinst Horner und erklärt: „Zu diesem Zeitpunkt haben wir das Rennen wegen des Tempos aufgegeben.“
Seine kompletten Statements findet ihr hier!
Leclerc: Nicht genug Tempo für den Titel
Ferrari liegt in der Konstrukteurswertung nun 75 Punkte hinter McLaren. In sechs Rennen ist das noch machbar, aber Charles Leclerc stellt klar: „McLaren hat immer noch ein besseres Auto als wir.“
Man dürfe daher keine „falschen Erwartungen“ haben, meinte der Monegasse. „Wir haben einige Routen, auf denen es ganz eng wird und andere, auf denen wir weiter weg sein werden“, kündigte er an.
Daher sei man auf „Fehler“ von McLaren angewiesen, um in den Kampf um die Weltmeisterschaft eingreifen zu können. „Aber was die reine Pace angeht, glaube ich nicht, dass wir schon auf dem Niveau sind, um um die Konstrukteurs-WM zu kämpfen“, stellt er klar.
Die einzige Chance besteht darin, „konsequent“ zu sein und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Sonst wird es in Maranello wohl auch dieses Jahr keinen WM-Titel geben.
Verstappen: Ricciardo ein großartiger Fahrer und Mensch
Der Weltmeister fand gestern ein paar nette Worte für seinen ehemaligen Teamkollegen. „Wir hatten immer ein tolles Verhältnis. Es gab eine sportliche Rivalität im Team“, erinnert er sich.
„Er wird als großartiger Fahrer in Erinnerung bleiben, aber auch als großartiger Mensch. Er hat einen großartigen Charakter. Ich denke, es kommt sehr selten vor, dass ihn jemand nicht mag“, sagte der Niederländer
„Ich denke auch, dass wir uns in ein paar Jahren, wenn ich nicht mehr hier bin, zusammen zurücklehnen, ein Bier trinken und auf all die Jahre zurückblicken werden, die wir zusammen verbracht haben“, verrät er.
„Er wird uns sicherlich als sehr schneller Fahrer in Erinnerung bleiben. Ich denke, das weiß jeder. Aber er ist auch ein toller Typ“, sagte Verstappen.
Abschließende Bewertung
Wie versprochen ist die endgültige Auswertung unserer Wertungen nun online – sogar etwas früher als sonst. Und wie ihr euch sicher vorstellen könnt, hat Daniel Ricciardo unsere Abstimmung nicht gewonnen.
Übrigens: Heute haben Sie erstmals die Möglichkeit, in einer neuen Call-in-Show interaktiv mit Mitgliedern unserer Redaktion über die Noten dieses Wochenendes zu diskutieren.
Um 20:30 Uhr startet die Premierenausgabe des Formats „Live bei Scheuren“ auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de, wo Zuschauer die Möglichkeit haben, sich per Telefon einzuwählen und mit Moderator Kevin Scheuren über die Formel 1 zu diskutieren.
Und dabei wird es unter anderem auch um unsere Noten und vor allem um eure Meinung dazu gehen. Die Auswertung findet ihr aber erstmal hier!
Warum die Formel 1 jetzt eine vierwöchige Pause einlegt
Wir haben es gleich zu Beginn des Tages schon angesprochen: Der nächste Grand Prix steht erst am 20. Oktober auf dem Programm, also in vier Wochen. Doch warum klafft eine so große Lücke im Formel-1-Kalender?
Grund hierfür ist die Terminänderung der Formel 1 von 2023 auf 2024. Im vergangenen Jahr folgte der Große Preis von Japan in Suzuka nur eine Woche nach dem Großen Preis von Singapur.
Und mit dem Katar-Grand-Prix in Lusail stand vor dem US-Grand-Prix in Austin noch ein weiteres Rennen auf dem Programm. Sowohl Japan als auch Katar haben allerdings neue Plätze im Rennkalender für 2024 erhalten.
Alle Hintergründe könnt ihr hier nachlesen!
Wolff macht sich keine Sorgen um Russell
Christian Horner sorgte am Wochenende für einiges Aufsehen, als er daran erinnerte, dass George Russells Vertrag mit Mercedes Ende 2025 ausläuft und erklärte, dass auch Red Bull dies im Hinterkopf habe.
Haben die Bullen also ernsthaftes Interesse an dem Briten? Toto Wolff glaubt, Horner habe lediglich Schlagzeilen machen wollen. „Das gehört zum Spiel“, sagt der Mercedes-Teamchef ganz gelassen.
Er stellt klar: „George ist ein Mercedes-Fahrer, das war er schon immer und wird es hoffentlich auch immer bleiben. Wir haben einen langfristigen Vertrag mit ihm.“ Offiziell bestätigt ist er derzeit allerdings nur bis Ende 2025.
Norris zur WM-Situation: „Dumme Frage“
Wenn der WM-Zweite gefragt wird, was seine Strategie für die letzten sechs Rennen im Kampf um die WM sei, antwortet er grinsend, dass das eine „dumme Frage“ sei.
Erläuterung: „Ich gebe jedes Wochenende mein Bestes. Ich versuche jedes Wochenende so viele Punkte wie möglich zu holen. Dazu gehört auch die schnellste Runde und solche Sachen.“
„Aber wenn Max weiterhin Zweiter wird und Red Bull weiterhin so gut abschneidet wie an diesem Wochenende, dann kann ich nichts mehr machen“, erinnert sich Norris.
Wie wir alle wissen, kann er seit gestern nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden – auch wenn er ab sofort alles gewinnt. „Also konzentriere ich mich auf mich selbst und auf uns als Team. Das ist alles“, sagte Norris.
Tatsächlich ist die Frage wahrscheinlich etwas überflüssig, da ihm derzeit ohnehin keine andere Wahl bleibt…
Die Notizen sind da!
Wir melden uns aus der Mittagspause zurück mit unserer beliebten Noten-Fotoserie. Sie ist nun online und abends gibt es dann wie gewohnt die große Abschlussauswertung, in die auch eure Noten einfließen.
Fotogalerie: Singapur: Die Fahrerbewertungen von Marc Surer und der Redaktion
Was ist denn jetzt los im WhatsApp-Chat, Alex Wurz?
Alexander Wurz, Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA, im Interview: Warum er nicht versteht, dass Max Verstappen von der FIA bestraft wird, während „Netflix-Günther“ Steiner zum Helden gefeiert wird, und was in der WhatsApp-Gruppe der Grand-Prix-Stars von heute los ist, deren Admin er ist.
Außerdem analysiert er den dominanten Sieg von Lando Norris für McLaren nach dem Großen Preis von Singapur 2024, die Kontroverse um Daniel Ricciardo und die schnellste Runde der Racing Bulls und spricht über seine Rolle beim spektakulären Rennstreckenprojekt in Qiddiya City in Saudi-Arabien.
Das komplette Video-Interview findet ihr hier!
McLaren: Hätte mehr Punkte holen können
Trotz P1 und P3 gestern ist Andrea Stella etwas verärgert, denn: „Zahlenmäßig gesehen ist es ein wenig frustrierend, denn ich denke, wir hätten in Singapur noch mehr Punkte auf Max gutmachen können.“
Seine Begründung: „Ich denke, Ferrari hätte vor Max ins Ziel kommen können. Ich denke, sogar Oscar hätte vor Max ins Ziel kommen können, wenn seine Qualifikationsrunden etwas besser gewesen wären.“
Am Ende holte Norris in der Fahrerwertung „nur“ sieben Punkte auf den Weltmeister auf. Bei einem Vorsprung von 52 Punkten liege der Titel laut dem McLaren-Teamchef weiterhin „in Max‘ Händen“.
Anders sieht es in der Konstrukteurswertung aus. Seit gestern liegt McLaren 41 Punkte vor Red Bull.
Albon rudert zurück
Der Williams-Pilot war gestern mit dem Start seines Teamkollegen gar nicht zufrieden und warf ihm über Funk eine „Divebomb“ in Kurve 1 vor. Nach dem Rennen beruhigte er sich jedoch und ruderte zurück.
„Ich weiß nicht, wie es von außen aussah, aber ich glaube, es war eher so, dass keiner in die Kurve rein konnte“, beschreibt er den Start aus seiner Sicht und erklärt, dass deshalb mehrere Fahrer die Kurve nicht geschafft haben.
Auch er selbst verlor dadurch mehrere Plätze. Dennoch betont er nun: „Ich habe eigentlich nichts zu kritisieren. Es war nur ein bisschen schade, dass ich derjenige auf der anderen Seite der Kurve war.“
Am Ende war es ihm aber sowieso egal, da er die Zielflagge nicht gesehen hatte.
Perez: „Schmerzhafter Abend“ hinter Hülkenberg
„Wir hatten eine ganz gute erste Runde“, berichtet der Mexikaner. Und das stimmt: Er verbesserte sich vom 13. Startplatz auf Rang zehn. Doch danach passierte aus seiner Sicht nicht mehr viel.
Auch Perez brachte seinen Red Bull nach 62 Rennrunden auf Platz zehn ins Ziel. Deshalb sprach Perez von einem „ziemlich schmerzhaften Abend“ in Singapur und beklagte, er habe nach der ersten Runde „nichts“ mit der Situation gemacht.
Konkret sei es eine „komplette Katastrophe“ gewesen, „das ganze Rennen über hinter Nico (Hülkenberg) festzustecken“, sagt Perez.
Seine kompletten Statements findet ihr hier!
Versöhnung im Flugzeug
McLaren und Red Bull gerieten am Singapur-Wochenende gleich mehrfach aneinander. Erst ging es in Baku um den McLaren-Heckflügel, später dann um Daniel Ricciardos schnellste Runde am Ende des Rennens.
Doch das alles scheint Schnee von gestern zu sein. Jedenfalls postete Zak Brown dieses Bild von sich und Red Bull-Teamchef Christian Horner auf Social Media. Sein Kommentar:
„Auf dem Rückflug kehrte in der Formel 1 wieder Ruhe ein (wo ist Netflix, wenn man es braucht!) – auf der Strecke geht der Kampf jedoch weiter. Was für ein toller Sport!“
Sieg für Hülkenberg
In unserer fiktiven Mittelfeld-Weltmeisterschaft spielt Bottas dieses Jahr keine Rolle. Nico Hülkenberg fährt nach seinem gestrigen „Sieg“ langsam aber sicher dem Titel entgegen. Mehr dazu in unserer Fotostrecke:
Fotostrecke: Formel-1-Mittelfeld-Meisterschaft: So spannend wäre es 2024 auch ohne die fünf Topteams
Bottas: Ich habe noch nicht unterschrieben
Wir berichteten am Wochenende, dass Sauber offenbar beschlossen hat, den Vertrag von Valtteri Bottas zu verlängern. Der Finne selbst hat allerdings noch keinen neuen Vertrag unterschrieben.
„Ich habe einige ‚Fake News‘ gehört, dass ich bereits unterschrieben habe, aber das ist nicht der Fall. Wir diskutieren das noch“, stellt er klar. Und in der Formel 1 sei die Sache erst dann sicher, wenn es tatsächlich eine Unterschrift gebe.
Aber es gehe „in die richtige Richtung“, betont er, während Experte Nico Rosberg Himmel erklärt: „Audi braucht jetzt Erfahrung, um das Auto weiterzuentwickeln. Aber es ist eine schwierige Entscheidung.“
„Ich glaube nicht, dass es einen idealen Fahrer gibt“, sagte Rosberg und fügte hinzu: „Ich glaube, sie setzen auf Valtteri Bottas. Das ist das neueste Gerücht.“