Albon: Singapur nicht mehr das härteste Rennen
Viele Jahre lang galt der GP in Singapur als der anstrengendste im Formel-1-Kalender. Alexander Albon verriet nun allerdings: „Katar hat ihn, zumindest meiner Meinung nach, in puncto Körperlichkeit überholt.“
Dennoch gehöre das Rennen in Singapur nach wie vor zu den härtesten, weshalb er bereits seit mehreren Wochen darauf trainiert. „Wir trainieren eigentlich nur für die zwei oder drei Rennen im Kalender, die einen wirklich fordern“, erklärt er.
Erschwerend kommt hinzu, dass von Baku nach Singapur eine lange Reise bevorsteht. Tatsächlich liegen die beiden Orte fast 7.000 Kilometer auseinander, entsprechend lange dauert der Flug.
Und das macht das anstrengende Rennen am Sonntag natürlich nicht leichter.
Haas: Hätte Williams schlagen sollen
Ayao Komatsu ärgert sich über eine verpasste Chance gestern. Rookie Oliver Bearman holte als Zehnter einen WM-Punkt. Doch der Teamchef glaubt, dass deutlich mehr möglich gewesen wäre.
„Wir hätten Colapinto auf jeden Fall schlagen müssen“, betont er und erklärt, dass sie auch „eine Chance“ gehabt hätten, vor Alexander Albons zweitem Williams ins Ziel zu kommen.
„Ehrlich gesagt, wenn wir ein gutes Rennen gefahren wären, hätten wir Albon schlagen müssen. Ich weiß nicht, wie die Situation bei Alonso ist, aber wir sollten zumindest dabei sein und nicht hinter Colapinto und Hamilton ins Ziel kommen“, sagte er wütend.
Hätte Bearman Hamilton und die beiden Williams-Piloten geschlagen, hätte er statt einem satte sechs Punkte mit nach Hause genommen. Und damit wäre Haas in der Weltmeisterschaft gleichauf mit den Racing Bulls gelegen.
Nach dem torlosen Unentschieden von gestern stehen sie bei 34 Punkten, während Haas nun 29 Punkte hat. In diesem Duell geht es um P6 in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.
Was war Leclercs „Plan C“?
Kleine Randnotiz zum gestrigen Rennen: Charles Leclerc wurde gegen Ende des Rennens am Funk gefragt, was er von „Plan C“ halte. Was genau es damit auf sich hat, wollte er allerdings nicht verraten.
„Ich werde nicht ins Detail gehen, was der Plan genau war, aber er war nicht dumm. Das ist alles, was ich sagen kann“, sagte Leclerc. Und am Ende sei man trotzdem am ursprünglichen Plan festgehalten.
„Es war also ein anderer Plan als das, was wir gemacht haben“, bestätigt er. George Russell kann sich in diesem Zusammenhang übrigens eine kleine Spitze nicht verkneifen?
„Wie viele Pläne hast du? Welcher Buchstabe ist es?“, scherzt er Leclerc, der grinsend antwortet: „Er geht bis Z …“
Reifentest
Noch eine kleine Anmerkung: Bevor es am Wochenende in Singapur weitergeht, geht am Dienstag und Mittwoch noch einmal ein Formel-1-Auto auf die Strecke. Felipe Drugovich hat dabei die Ehre, als erster Fahrer die neuen Prototyp-Reifen für 2026 testen zu dürfen.
Er wird in Barcelona zwei Tage lang einen modifizierten Aston Martin AMR22 aus der Saison 2022 fahren. Pirelli teilt mit: „Bei dieser Gelegenheit wird der erste Prototyp des 2026er-Reifens sein Debüt geben, der weiterhin 18 Zoll groß, aber etwas schmaler als das aktuelle Sortiment sein wird.“
„Für diesen Test stellt Aston Martin ein Fahrzeug der aktuellen Generation zur Verfügung, das für die Verwendung dieser neuen Reifengröße modifiziert wurde“, sagte Pirelli. Mal sehen, ob wir ein paar Bilder und Informationen vom Test bekommen können.
Die Notizen sind da!
Darauf haben viele von Euch gewartet: Unsere Fotogalerie mit den Wertungen zum Rennen in Baku ist nun online. Dort seht Ihr, wie wir und unser Experte Marc Surer die Fahrer bewertet haben.
Später erfolgt dann wie gewohnt eine Abschlussevaluation, in welche auch deine Noten einfließen.
Fotogalerie: Baku: Die Fahrerbewertungen von Marc Surer und der Redaktion
Valtteri Bottas (Marc Surer: 5) – „Warum sollte Audi ihn verpflichten?“
Fotogalerie
Rekord für Bearman
Dem Rookie gelang gestern, was zuvor noch keinem anderen Fahrer in der Geschichte der Formel 1 gelungen war: Er holte in seinen ersten beiden Formel-1-Rennen für zwei verschiedene Teams Punkte.
Das ist noch nicht einmal den prominentesten Herren unserer Fotostrecke gelungen:
Fotogalerie: Formel-1-Pilot mit anderem Auto im zweiten Rennen
2024 wird Oliver Bearman im Ferrari SF-24 in Saudi-Arabien anstelle von Ferrari-Stammfahrer Carlos Sainz (er fällt wegen einer Blinddarm-OP kurzfristig aus) sein Formel-1-Debüt geben. Er wird Siebter. Bei seinem zweiten Einsatz…
Fotogalerie
Stella: Führung in der Weltmeisterschaft ein „Meilenstein“ für McLaren
Der McLaren-Teamchef sagte nach dem Baku-Sieg, es sei „ein Meilenstein“, nun die Weltmeisterschaft anzuführen, „denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir als Letzter in die Saison 2023 gestartet sind.“
Tatsächlich holte McLaren im vergangenen Jahr erst im dritten Saisonrennen die ersten Punkte, nach zwei Nullpunkten zum Auftakt. „Und jetzt führen wir die Meisterschaft an“, sagt Stella stolz.
Gleichzeitig betont er aber auch: „Wir müssen bescheiden bleiben und mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, denn wir sehen, dass es zwischen den vier Topteams keinen großen Unterschied gibt.“
Es werde oft behauptet, McLaren habe das „beste Auto“. Das sei seiner Meinung nach allerdings nicht auf allen Strecken der Fall. In Baku etwa hätten sie kein besseres Auto als Ferrari gehabt.
Umso mehr freut er sich wohl über den Sieg und die Führung in der Weltmeisterschaft.
Schwarzer Fleck
Etwas aus unserer großen Datenbank: Der bevorstehende Grand Prix von Singapur ist das einzige aktuelle Formel-1-Rennen im Kalender, das Max Verstappen noch nicht gewonnen hat.
Auf allen anderen 23 Strecken war er bereits erfolgreich, lediglich Singapur fehlt ihm noch in seiner Liste. Sein bisher bestes Ergebnis dort war Platz zwei in der Saison 2018.
Zudem hat seit 2018 kein Fahrer mehr das Rennen öfter gewonnen. 2018 siegte Lewis Hamilton, 2019 feierte Sebastian Vettel dort seinen letzten Formel-1-Sieg.
2020 und 2021 fand das Rennen nicht statt, 2022 siegte Sergio Perez und 2023 feierte Carlos Sainz für Ferrari den einzigen Nicht-Red Bull-Sieg der gesamten Saison.