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Wird es Krieg geben oder wird Trump einen Ausweg finden?

Gerade ein Bodeneinsatz sei schwierig, erklärt der Experte – und das nicht nur aufgrund der Größe und geografischen Beschaffenheit des Landes. Zudem seien Waffen in Venezuela weit verbreitet und es gebe zahlreiche irreguläre bewaffnete Akteure wie Kartelle, Milizen oder Guerillas, die eine Invasion „unvorhersehbar“ machen würden, sagt Maihold. „Dazu gehört auch ein langfristiges US-Engagement für den Wiederaufbau des Landes, was von Trump-Anhängern ebenfalls eher kritisch gesehen wird.“

Die Sicherheitsexperten Mark Cancian und Chris Park vom US-Thinktank Center for Strategic and International Studies (CSIS) hingegen sehen im Einsatz der „USS Gerald Ford“ einen Hinweis darauf, dass entweder Luftangriffe oder gar eine Invasion der USA in Venezuela bevorstehen könnten. Ihren Berechnungen zufolge könnte der Flugzeugträger am 3. oder 4. November in der Karibik eintreffen. Bis zu seinem Einsatz war er im Mittelmeer stationiert, um Israel bei der Verteidigung seines Luftraums zu unterstützen.

Die Experten verweisen außerdem auf die Errichtung eines neuen Marinehauptquartiers in Camp Lejeune in North Carolina. Das erklärte Ziel besteht darin, „die Bemühungen zur Drogenbekämpfung in der gesamten westlichen Hemisphäre zu synchronisieren und zu stärken“. Von dort aus werden auch die derzeit in der Karibik stationierten Einheiten kommandiert. „US-Streitkräfte sind immer besser positioniert, um Luftangriffe gegen die Kartelle oder Venezuela durchzuführen – aber sie verfügen noch nicht über die Kampfkraft für eine Bodeninvasion“, schließen Cancian und Park.

Doch das Szenario gezielter Luftangriffe könnte zu einer Eskalation der Gewalt führen, deren Folgen kaum absehbar sind. Laut Analyst Geoff Ramsey vom US-Thinktank Atlantic Council würden die ersten Luftangriffe das venezolanische Flugabwehrsystem treffen. Dabei riskierten die USA eine direkte Konfrontation mit Maduros Militär und damit einen umfassenden Krieg.

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