„Kündigung des Generationenvertrages, schlechte Finanzierung, zusätzliche Belastung für Arbeitnehmer“ – aus Teilen der Union gab es große Kritik am zweiten Rentenpaket der Bundesregierung. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warnte, das Rentenpaket sei nicht geeignet, die Renten zukunftssicher zu machen.
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Die Ampel will das Rentenniveau bei 48 Prozent sichern. Die Rentenversicherung sollte mit einem Kapitalstock auf eine breitere finanzielle Basis gestellt werden – die Mittel dafür sollten aus Schulden stammen. Allerdings ist das Paket umstritten und noch nicht beschlossen. Bei einer Umsetzung würden die Erträge aus dem sogenannten Generationenkapital nur eine geringe Entlastung für die Rentenversicherung bringen. Die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gezahlten Rentenbeiträge werden voraussichtlich von derzeit 18,6 Prozent des Bruttoeinkommens auf 22,4 Prozent in den 2030er Jahren steigen. Die Union wollte mit ihrer Kritik signalisieren: Wir würden es nicht so machen, wir würden es anders machen.
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Die CDU arbeitet derzeit an ihrem Wahlprogramm für die Bundestagswahl, das im Mai fertiggestellt werden soll. Doch nach RND-Informationen gibt es vor allem in der Sozial- und Rentenpolitik noch Lücken. Am Rande des Deutschlandtags der Jungen Union am vergangenen Wochenende, einer Art Parteitag für die Jugend von CDU und CSU, verkündete ein informierter Unionsabgeordneter: „Da kommt bald was.“ Aber was? Hört man sich bei den Christdemokraten um, sind die Zweifel groß, dass sich die CDU intern auf weitreichende Reformen einigen kann. „Es wird nichts passieren“, heißt es in Parteikreisen.
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Die Junge Union setzt sich weiterhin für eine Anhebung des Renteneintrittsalters ein
Im neuen Grundsatzprogramm einigte sich die CDU darauf, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. „Wenn wir unsere Rente stabil und bezahlbar halten wollen, spricht viel dafür, dass die Lebensarbeitszeit derjenigen, die arbeiten können, verlängert werden muss und das Regelrentenalter daher an die Lebenserwartung gekoppelt werden sollte“, heißt es in der Passage. Auch von einer verpflichtenden kapitalgedeckten Altersvorsorge und „mehr Flexibilität beim Übergang vom Beruf in den Ruhestand“ ist die Rede. Arbeiten im Alter muss attraktiver werden.
Deutschlandtag der Jungen Union Jugend: Beim Thema Rente lehnt Friedrich Merz die Forderungen der Jungen Union ab
Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union will Friedrich Merz von der Anpassung des Renteneintrittsalters nichts mehr hören. Doch die Parteijugend fordert genau das. Gibt es bald einen offenen Streit?
Zumindest bei den Anreizen für längeres Arbeiten will Parteichef und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz bleiben, wie er in seiner Rede beim Deutschlandtag deutlich machte. Wer früher abreist, muss damit rechnen, dass es größere Rabatte gibt. Es müsse Anreize für diejenigen geben, die länger arbeiten wollen, sagte Merz und betonte auch die Bedeutung einer verpflichtenden kapitalgedeckten Altersvorsorge. Allerdings verabschiedete er sich von einer aus Sicht der Jungen Union zentralen Maßnahme – der Anpassung des Renteneintrittsalters. „Wir brauchen ein gesetzliches Renteneintrittsalter. Und dieses gesetzliche Renteneintrittsalter sollte bei 67 Jahren bleiben.“
Die Junge Union verweist auf das Grundprogramm
Tatsächlich soll das Renteneintrittsalter bis 2031 nur schrittweise auf 67 Jahre ohne Abzüge angehoben werden. Die jungen Leute der Partei halten an ihren Forderungen fest: „Als Junge Union bleiben wir davon überzeugt, dass wir mit der Rentenversicherung nicht so weitermachen können.“ „Wir brauchen Reformen, die die junge Generation entlasten“, sagt Junge-Union-Chef Johannes Winkel gegenüber dem RND. „Dazu gehört aus unserer Sicht mit steigender Lebenserwartung auch ein steigendes Renteneintrittsalter. Dafür haben wir uns im Rahmenprogramm entschieden.“
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Die CDU kritisiert, dass das Problem des steigenden Bundeszuschusses zur Rente und der immer höheren Rentenbeiträge auf diese Weise kaum gelöst werden könne. Für Merz scheint die Entschlossenheit jedoch notwendig zu sein, um möglicherweise die Wahl zu gewinnen. Mit seiner Ankündigung, das Regelrentenalter nicht anzuheben, will er einer Kampagne der SPD zuvorkommen. „Dann nehmen wir den Sozialdemokraten jede Möglichkeit, eine berüchtigte Kampagne gegen uns zu führen, die besagt: Mit der CDU und Merz wird es in Deutschland Rentenkürzungen geben“, sagte Merz.
https://www.lvz.de/politik/debatte-ueber-rente-will-sich-die-cdu-vor-einer-grossen-reform-druecken-VEVPBVEUGJBRJHFHG2UXCMYLWY.html