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Wildbird Aid sucht Menschen mit Herz und Energie

Für Karen Bülles beginnt jeder Tag um fünf Uhr morgens, egal ob Wochentag, Sonntag oder Feiertag. Denn die Tiere, um die sie sich täglich kümmern muss, brauchen immer ihre Hilfe. Alle Wildvögel waren zum Zeitpunkt ihrer Einbringung entweder krank, verletzt oder einfach zu klein, um alleine zu überleben. Bei Karen Bülles werden sie mit viel Liebe und Fachwissen auf die Auswilderung vorbereitet. Zumindest die meisten, denn das ein oder andere Tier kann aufgrund der Schwere der Verletzung nie wieder in die freie Natur zurückkehren.

Schon als Kind hatte ich ein Herz für Tiere. Ich habe mich um alles gekümmert und es großgezogen, von Schmetterlingen über Mäuse bis hin zu Füchsen.

Karen Bülles

Wildvogelhilfe

Seit 2015 leitet Karen Bülles die „Private Wildvogelhilfe Karen Bülles“, die sich in der Szene längst einen Namen gemacht hat. Zuerst betreute sie die gefiederten Lieblinge in Alsdorf-Warden, seit 2020 und einem Umzug ist sie nun in Heinsberg-Kempen. „Schon als Kind hatte ich ein Herz für Tiere. „Ich habe alles betreut und aufgezogen, von Schmetterlingen über Mäuse bis hin zu Füchsen“, erinnert sich der 55-Jährige.

Die acht Jahre alte Taube „Quasel“ (weil er ständig „redet“) hat vor einigen Wochen seinen Partner verloren und ist an dem Paramyxovirus erkrankt, das die Gehirnfunktion beeinträchtigt. Das Kuscheltier gesellte sich zu den Hühnern, weil das Herumfliegen in einer Voliere unmöglich war. Foto: Rainer Herwartz

Die Tiere, die Karen Bülles betreut, kämen sowohl von Privatpersonen als auch von Jägern oder offiziellen Stellen zu ihr, erklärt sie. Eine finanzielle Entschädigung für ihre Aufwendungen erhalten sie jedoch in der Regel nicht. Dass sie die Kosten für die Betreuung ihrer Haustiere jedes Jahr selbst tragen muss, was den Kosten für einen Kleinwagen entspricht, macht deutlich, wie hoch diese Belastung ist. Die aufopferungsvolle Arbeit mit den Wildvögeln bringt die agile Tierliebhaberin an ihre Grenzen. Derzeit gelte ein Zulassungsstopp, sagt sie. Derzeit befinden sich 76 Vögel in der Hilfseinrichtung. Von der kleinen Schwalbe über Eulen bis hin zu zwei Schwänen. „Ich nehme nur absolute Notfälle auf, wie die Schwäne, die in einem Becken mit Belebtschlamm auf einer Kläranlage in Übach-Palenberg gefangen waren.“ Darin befanden sich Mikroorganismen, die den Kot zersetzen sollten, aber auch bereits die Federn der Schwäne angegriffen hatten. „Sie waren so schwach, dass sie nicht mehr stehen konnten.“ Die Kosten für den Tierarzt wurden selbstverständlich von Karen Bülles getragen.

Auch dieses Sperberweibchen wartet nach seiner Genesung darauf, in die Wildnis entlassen zu werden. Foto: Rainer Herwartz

Die 55-Jährige war schon lange auf der Suche nach Freiwilligen, die sie bei ihrer Arbeit mit Herz und Tatkraft unterstützen möchten. Doch bisher hat sie in diesem Zusammenhang eher skurrile Angebote erlebt. „Eine Dame fragte am Telefon, ob sie ihre Mutter zu mir bringen könne, weil sie etwas mit ihrer Familie unternehmen wollte und ihre Mutter mit mir ein wenig stricken und Tiere anschauen könne. Eine andere Frau fragte, ob sie ihre fünfjährige Tochter mitbringen könne, die Tiere liebt.“

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Das hat wirklich nichts mit echter, sinnvoller Unterstützung zu tun. Was sie braucht, sind etwa drei Menschen jeden Tag, „die bereit sind, mindestens drei Stunden ihrer Zeit zu opfern.“ Es müssen nicht immer die gleichen Helfer sein.“ In diesem Jahr habe sie bereits rund 800 Tiere betreut, sagt Karen Bülles. Finden sich keine Freiwilligen, muss sie letztlich die Zahl der aufgenommenen Tiere reduzieren. Die Tierfreundin bedauert, dass sie sich dann nur noch den Greifvögeln und Eulen widmen kann. Wenn Sie sie bei ihrer wichtigen Arbeit ernsthaft unterstützen möchten, kontaktieren Sie sie bitte telefonisch unter 0171/3736391.

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https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-heinsberg/heinsberg/wildvogelhilfe-sucht-menschen-mit-herz-und-tatkraft/24591279.html

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