Die erste Messe in der restaurierten Kathedrale Notre Dame in Paris wird NICHT gefeiert von Papst Franziskus (87) .
Ohne Angabe von Gründen lehnte das Kirchenoberhaupt eine Einladung zum Festgottesdienst am 8. Dezember ab und sagte in einer Fragerunde am Wochenende: „Ich werde nicht nach Paris fahren.“
Traurig für Frankreichs Katholiken, aber vor allem bitter für Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron (46), der mit der Teilnahme von Franziskus fest gerechnet hatte.
Hintergrund: Notre-Dame, das weltberühmte Wahrzeichen von Paris, wurde durch einen Großbrand am 15. und 16. April 2019 fast vollständig zerstört.
Ist der Papst allergisch gegen Frankreich?
Unmittelbar nach der Absage entbrannte eine Debatte über mögliche Gründe für die Absage.
Der schwache Gesundheitszustand des Papstes ist ein naheliegender Grund. Doch wie in Deutschland, das Franziskus während seines gesamten Pontifikats gemieden hat, wurde auch in Frankreich sehr genau registriert, dass der Papst während seiner Amtszeit nur zweimal kurz französischen Boden betrat – im Europaparlament in Straßburg und in Marseille. Und: Trotz seiner Beschwerden bereiste er jüngst Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur.
Hegt Franziskus also eine Antipathie gegenüber Frankreich, dessen christliche Wurzeln bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen? Das vermuten viele Franzosen. Er zeige dem Land „die kalte Schulter“, kommentierte die Zeitung „Le Figaro“.
Vatikan: Olympia-Eröffnung in Paris war „Beleidigung“
Wahrscheinlicher ist ein Mix aus anderen Gründen: Frankreichs katholische Kirche ist in ihrem Kampf um Tradition und Reform ebenso gespalten wie die deutsche. Gegen den lange Zeit beliebten „armen Priester“ Abbé Pierre (gest. 2007) wurden nach einer Reihe von Missbrauchsskandalen neue Vorwürfe sexueller Gewalt gegen zum Teil minderjährige Frauen erhoben. Der Vatikan verurteilte seine Sexualverbrechen als „teuflisch“.
Vor allem aber hatte der Vatikan scharf auf die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris reagiert, bei der ein „seltsames“ Abendmahl bei vielen Gläubigen für Empörung gesorgt hatte.
Der Papst erklärte dann, er sei „traurig“ über bestimmte Szenen bei der Eröffnungszeremonie und könne sich „nur den Stimmen anschließen, die in den letzten Tagen laut wurden und die Beleidigung bedauern, die vielen Christen und Gläubigen anderer Religionen zugefügt wurde“.