Nach der Katastrophe
Aktualisiert am 7. November 2025, 20:23 Uhr
Ein Luftbild zeigt die zerstörten und überschwemmten Häuser im Dorf Blatten, 4 Monate nachdem ein Erdrutsch das Dorf zerstört hatte.
© dpa / Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa
Nur Schutt und ein aufgestauter See: Wie Blatten nach dem Gletscherkollaps wieder aufgebaut werden soll und wo nun tatsächlich gebaut werden darf.
Der ehemalige Ortskern des verschütteten Schweizer Dorfes Blatten kann zur Hälfte wieder bebaut werden. Das geht aus einer neuen Gefahrenkarte hervor, die die Behörden vorgelegt haben. Insgesamt liegen 70 Prozent des Gemeindegebiets in einem Gefahrengebiet, in dem nicht gebaut werden kann. Für die Bewohner sei das eine gute Nachricht, sagt Bürgermeister Matthias Bellwald.
„Diese positive Meldung ist für uns von grundlegender Bedeutung“, sagte er bei der Vorstellung der neuen Gefahrenkarte. Man hat nun die Gewissheit, dass genügend sicheres Bauland für die Bevölkerung zur Verfügung steht. Einige der rund 300 ehemaligen Bewohner hatten bereits im September symbolisch den ersten Spatenstich für den Wiederaufbau gesetzt. Die meisten Menschen möchten in ihrem alten Zuhause ein neues Zuhause bauen. 2029 sollen die ersten Häuser wieder stehen.
Riesiger Gletschereinsturz
Am 28. Mai brach oberhalb des Dorfes durch abbröckelndes Gestein ein Gletscher ab und stürzte mit riesigen Mengen Geröll ins Tal. Blatten war angesichts der Gefahr evakuiert worden. Ein Hirte, der an diesem Tag auf einer Weide war, wurde getötet. Aufgrund des meterhohen Schuttkegels, der auf dem Dorfdach zurückblieb, staute sich der Fluss Lonza dahinter zu einem See. Mehr als 90 Prozent der Häuser wurden zerstört. Blatten liegt im Lötschental, rund 65 Kilometer Luftlinie südöstlich von Bern.
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Die neue Gefahrenkarte zeigt, wo Überschwemmungen und Ufererosion, Murgänge, Erdrutsche, Stein- und Bergstürze, Fels- und Blockstürze, Lawinen oder Gletschereinbrüche eine Gefahr darstellen könnten. (dpa/bearbeitet von fra)
