Der ehemalige Trainer der Kickers Offenbach, Christian Neidhart, trainiert nach seiner Genesung den kriselnden Nord-Regionalligisten Blau-Weiß Lohne
Diese Frage wird rund um die Offenbacher Kickers immer wieder gestellt: Wie geht es Christian Neidhart, dem ehemaligen OFC-Trainer, der in der Schlussphase der vergangenen Saison krankheitsbedingt ausfiel und sogar auf dem Trainingsplatz zusammenbrach? Die Antwort lieferte der 57-Jährige kürzlich selbst – in „Rasenschnack – Dein SV Meppen Podcast“.
Jahrelang ohne Pause „durchgeblasen“.
„Alles läuft soweit nach Plan. Ich hatte eine starke Entzündung im Bauchbereich, die mich außer Gefecht setzte“, sagte er. Seit Kurzem ist Neidhart wieder regelmäßiger Stadionbesucher, schaut sich Spiele seiner ehemaligen Vereine SV Meppen und RW Essen an oder schaut seinem Sohn Nico zu, der für Hansa Rostock spielt.
Nachdem ich vier Traditionsvereine in Folge trainiert habe (Meppen, Essen, Mannheim, Offenbach), sei es „angenehm“ gewesen, eine Verschnaufpause einzulegen, wenn auch unfreiwillig. Seit 15 bis 17 Jahren ist er „durchgedreht“, jeden Tag „auf Hochtouren“ und hat im Sommer nie eine Pause gemacht. „Das hat viel Energie gekostet.“ Wenige Wochen nachdem ihm vom OFC mitgeteilt wurde, dass sein zum Rundenende auslaufender Vertrag nicht verlängert werde, erkrankte Neidhart.
Habe mich in der Klinik Offenbach nicht gut aufgehoben gefühlt
Von einer Pankreatitis war die Rede. „Ich war eine Woche im Krankenhaus und bin wieder rausgekommen, was eigentlich nicht passieren sollte“, berichtet er. „Meine Entzündungswerte waren extrem hoch und ich bin trotzdem zum Training gegangen.“ Der ehemalige Zweitligaspieler wollte sehen, ob alles in Ordnung sei. Sein Co-Trainer und Freund Jouke Faber riet ihm, nach Hause zu gehen, weil es ihm nicht gut ging. Stattdessen setzte sich Neidhart an den Rand des Trainingsfeldes. „Dann kippte ich zur Seite und war plötzlich weg.“ Mit dem Rettungswagen ging es zurück ins Klinikum Offenbach. Aber er fühlte sich dort nicht gut aufgehoben. Letztlich sei er in seiner Heimatstadt Osnabrück von einem auf solche Fälle spezialisierten Professor „völlig falsch behandelt“ und erst „auf den Kopf gestellt“ worden.
„Ich habe mich jetzt so weit erholt, dass ich in der Winterpause wieder angreifen kann“, sagte Neidhart vor einem Monat im Podcast. Jetzt ging es schneller. Er hat den nach der Trennung von Uwe Möhrle vakanten Trainerposten bei Blau-Weiß Lohne übernommen und soll die vorletzte Mannschaft aus dem Keller der Regionalliga Nord führen. „Ich freue mich darauf, vor der Haustür arbeiten zu können“, sagte der ehemalige OFC-Trainer. (Christian Düncher)