Enzo Millot beschleunigte von einem Moment auf den anderen, ließ Gegenspieler Ramy Bensebaini und Nico Schlotterbeck stehen, spielte den Ball zurück zu El Bilal Touré – und riss mit seinem Solo die Fans des VfB Stuttgart von den Sitzen. Das 5:1 (2:0) gegen Borussia Dortmund im Allgemeinen und die beeindruckende Vorlage von Millot im Besonderen werden den Schwaben noch lange in Erinnerung bleiben. Der Franzose ist einer der großen Gewinner der vergangenen eineinhalb Jahre unter VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Und einer, der auch auf solchen Fußballfestivitäten noch für das gewisse Etwas sorgen kann.
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„Der Junge ist mit außergewöhnlichen Qualitäten gesegnet“, sagte Hoeneß über Millot. Gegen den BVB gelangen dem Olympia-Teilnehmer ein Tor und zwei Torvorlagen – neben Tourés Treffer bereitete er auch Deniz Undavs zweiten Treffer vor.
Doch nicht nur die Leistung des 22-Jährigen war ein Zeichen. Die gesamte Mannschaft habe einen „überragenden“ Job gemacht, sagte Hoeneß. Vor ihr könne er „nur den Hut ziehen“. Auch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth freute sich über den gelungenen Abschluss einer „Woche mit vielen emotionalen Höhepunkten“. Nur fünf Tage nach dem unglücklichen Champions-League-Comeback gegen Real (1:3) wieder so bissig und angriffslustig aufzutreten, sei bemerkenswert – und mache den Stuttgartern Mut für die vielen weiteren englischen Wochen, die im Laufe dieser Saison noch auf sie warten.
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Noch viele englische Wochen
Zwar blieb dem VfB durch die magische Nacht in Madrid die Krone verwehrt, doch gegen die schwachen Dortmunder belohnte er sich mehrfach. In dieser Form ist dem Vizemeister, für den die neue Saison nach diversen Abgängen – etwa denen von Waldemar Anton und Serhou Guirassy zum BVB – eher wackelig begann, wieder eine gute Partie zuzutrauen.
Die Spannung aufrechtzuerhalten, wird für Stuttgart angesichts der vielen Spiele, die allein bis Weihnachten auf dem Programm stehen, eine zentrale Herausforderung sein. Am Samstag (15.30 Uhr/Himmel) gastieren sie in der Liga beim VfL Wolfsburg, nur drei Tage später geht es in der Champions League gegen Sparta Prag. Auch individuelle Momente werden den Unterschied machen. Und Unterschiedsmacher wie Millot.
Millots Aufschwung unter Trainer Hoeneß
Trainer Hoeneß sprach vom „außergewöhnlich guten“ Auftritt des offensiven Mittelfeldspielers gegen den BVB. Er habe „großartige Dinge“ geleistet. Millot habe insgesamt bisher eine gute Saison gespielt, seine Leistung gegen Dortmund am Sonntag sei aber „auf einem anderen Niveau“ gewesen. Die Messlatte liege nun hoch, sagte Hoeneß – allerdings nur scherzhaft.
Millot wechselte im Sommer 2021 vom französischen Klub AS Monaco nach Stuttgart. Unter Hoeneß‘ Vorgänger Bruno Labbadia hatte er es schwer, doch unter dem 42-Jährigen entwickelte er sich zum Leistungsträger. In der vergangenen Bundesliga-Saison erzielte er fünf Tore und gab acht Vorlagen. Millots technische Fähigkeiten fallen sofort ins Auge. Was manche bei dem Ballkünstler aber übersehen und auch Trainer Hoeneß explizit hervorhob: „Er läuft auch und hat Zweikämpfe.“
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Im Gesamtpaket macht ihn das für den VfB enorm wertvoll – und in einer Show wie der am Sonntag wird er auch zum Hauptdarsteller.