Wie der BVB den Durchbruch in der Königsklasse schaffen will

Wie der BVB den Durchbruch in der Königsklasse schaffen will

Die Lust auf eine neue, wunderbare Champions-League-Saison bei Borussia Dortmund ist ungebrochen. Für den runderneuerten Finalisten der Vorsaison startet der reformierte Königsklassen-Wettbewerb beim belgischen Meister FC Brügge. „Wir freuen uns auf diesen neuen Wettbewerb. Wir freuen uns auf viele interessante Spiele“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Start der Vorrunde am Mittwoch (21 Uhr/DAZN). Nuri Sahin ergänzte in der Pressekonferenz vor dem Spiel: „Ich freue mich auf mein erstes Spiel als Cheftrainer auf dieser Bühne.“

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Besonders angetan war Sahin vom neuen Format. „Es ist ein Stück weit ein Schritt ins Ungewisse. Man weiß nicht so recht, welche Auswirkungen es hat“, sagte der 36-Jährige. „Es ist alles neu, aber wir haben uns schon ein bisschen was erklären lassen. Das Gute ist, dass sich kein Team wirklich darauf vorbereiten kann. Es ist für uns alle neu“, resümierte der Coach.

Neu ist nicht nur das ungewöhnliche Vorrundenformat in tabellarischer Form mit mehr Spielen, sondern auch der BVB selbst. Mit den Routiniers Marco Reus und dem im Frühjahr in Europa besonders herausragenden Mats Hummels fallen zwei alte Aushängeschilder aus, der Angriff hat eine andere Personalstruktur, auch der Trainer und damit die Herangehensweise sind neu.

Kehl lobt Sahins Spielphilosophie

Sahin, seit Sommer beim BVB, gibt sich mutig. Anders als unter seinem Vorgänger Edin Terzic, der die Westfalen mit einer eher defensiven Spielweise ins Champions-League-Finale führte, wirkt der BVB-Fußball stürmischer, wilder, freigeistiger. „Die Zusammenarbeit mit diesem Trainer macht mir unheimlich viel Spaß“, sagte Kehl bei Himmel über die ersten Wochen mit Sahin als neuem Cheftrainer und seine Herangehensweise.

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BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (Mitte) schwärmt vom Ansatz des neuen Trainers Nuri Sahin (l.).

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (Mitte) schwärmt vom Ansatz des neuen Trainers Nuri Sahin (l.).

Beim 4:2-Sieg gegen Heidenheim am Freitag agierten die Dortmunder in der ersten Halbzeit wie entfesselt mit extrem weit oben positionierten Außenverteidigern. Sahin scheute sich zudem nicht, Kapitän Emre Can und Routinier Marcel Sabitzer auf die Bank zu setzen. „Das war definitiv keine Entscheidung gegen Emre oder Sabi. Wir haben eine extrem lange Saison vor uns, hoffentlich“, erklärte Sahin sein Pensumsmanagement.

Guirassy ist Fixpunkt im BVB-Angriff

Damit die Champions-League-Saison so lang wird wie die letzte, muss der BVB in der modifizierten Vorrunde von Beginn an punkten. Dazu soll auch der neu ausgerichtete Angriff beitragen, in dem der ehemalige Stuttgarter Serhou Guirassy die klare Nummer eins sein soll. Der Guineer spielte nach überstandenen Knieproblemen gegen Heidenheim erstmals im neuen Dress und überzeugte auf Anhieb, auch ohne Torerfolg und trotz vorheriger Verletzungspause.

Guirassy ist ein Spielertyp, den man in der BVB-Offensive schon lange nicht mehr gesehen hat. Der 28-Jährige war ein fester Punkt im Spielaufbau, ließ sich bei Bedarf zurückfallen und gab den Ball selbstlos an besser positionierte Mitspieler ab. „Er ist ein fantastischer Fußballer, der unserem Spiel natürlich eine ganz neue Komponente verleiht“, schwärmte Sahin.

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Zudem wurde Niclas Füllkrug (31/West Ham) gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Maximilian Beier (21/Hoffenheim) getauscht. „Wir sind zehn Jahre jünger geworden und haben einen Nationalspieler verpflichtet, der noch Potenzial hat“, lobte sich Kehl für die Transfers. Neben Donyell Malen zeigten auch Jamie Gittens und zuletzt Karim Adeyemi Leistungssprünge.

Die Offensive des BVB wirkt in dieser Saison nach den Kaderumbauten druckvoller und unberechenbarer. „Wir haben im Angriff verschiedene Optionen, aber Guirassy ist die Nummer eins“, sagte Kehl und prophezeite, dass dessen erste Tore nicht lange auf sich warten lassen werden. Womöglich schon am Mittwoch gegen den belgischen Meister, gegen den die Westfalen im Europapokal bereits achtmal spielten. Die letzte von nur zwei Niederlagen in Brügge liegt 21 Jahre zurück.

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