Donald Trump will russische Ölexporte stoppen und hat Zölle gegen Russlands Verbündete verhängt. Nun hat offenbar jemand die Seiten gewechselt.
Washington, D.C. – Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump will Indien den Ölimport aus Russland stoppen. Das sagte Trump laut dpa am Mittwoch im Weißen Haus. Die USA fordern seit langem einen Stopp der Ölimporte wegen des Krieges in der Ukraine. Der indische Premierminister Narendra Modi habe ihm nun versichert, dass „kein Öl aus Russland gekauft wird“, sagte Trump. „Man kann es nicht sofort machen. Es ist ein kleiner Prozess, aber der Prozess wird bald vorbei sein.“ Eine offizielle Bestätigung des Berichts aus Indien gibt es nicht.
Donald Trump hat seit Ende August zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent gegen Indien verhängt, zusätzlich zu den bereits verhängten 25 Prozent. Der Schritt sollte Indien davon abhalten, weiterhin Öl aus Russland zu importieren. Russland ist der zweitgrößte Ölexporteur der Welt, und Präsident Wladimir Putin nutzt die Einnahmen, um den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Das analysiert sie tägliche Nachrichten unter Berufung auf Zahlen der US Energy Information Administration.
Ukraine-Krieg: Donald Trump will Indiens Import von russischem Gas stoppen
Trump fordert deshalb seit Längerem von Putins Verbündeten China und Indien einen Stopp ihrer Ölimporte. Auch einige EU-Länder importieren Öl und Gas aus Russland, auch von ihnen forderte Trump im September einen Importstopp. „Europa muss seine Leistung steigern“, sagte er bei der UN-Generalversammlung in New York. „Sonst verschwenden wir alle viel Zeit.“
In den letzten Wochen zeigte sich Trump gegenüber Indien wieder versöhnlicher. Er kündigte an, die Gespräche über die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wieder aufzunehmen. Trump bezeichnete Modi am Mittwoch (15. Oktober) als „sehr guten Freund“. Modi sei „ein großartiger Mann“, sagte der US-Präsident – und fügte hinzu: „Er liebt Trump.“
Nach dem Stopp der Ölimporte nennt Donald Trump den indischen Premierminister Modi „sehr guten Freund“
Zugleich betonte Trump, dass er Modis politische Karriere nicht gefährden wolle. „Ich beobachte Indien seit Jahren – es ist ein unglaubliches Land“, fuhr er fort. Früher kam es dort häufig zu politischen Wechseln, mittlerweile steht sein Freund Modi schon lange an der Spitze des Landes.
Auch von indischer Seite gibt es Anzeichen einer Annäherung. Nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in Neu-Delhi traf der neue US-Botschafter Sergio Gor am Samstag Premierminister Modi zu seinen ersten Gesprächen. Nach dem Treffen sagte Gor, die US-Regierung schätze die Beziehungen zu Indien und wolle sie weiter vertiefen. (Quellen: dpa, Tagesschau, ntv) (cdz)