Einer der unterhaltsamsten Gäste in den letzten Folgen von „Wer wird Millionär?“ Zu ihnen gehört zweifellos auch der Kandidat Florian Lorenz, der in der Sendung vom 27. Oktober den Ratsvorsitz übernehmen durfte. Der 35-Jährige aus Lohmar in Nordrhein-Westfalen ist Account Manager in der Medizintechnikbranche. Er wählte die Risikovariante mit vier Jokern. Günther Jauch fungierte als inoffizieller fünfter Joker, indem er den Kandidaten bei der 1.000-Euro-Frage ausbremste.
Florian Lorenz aus Lohmar amüsierte mit privaten Anekdoten und neckte Günther Jauch. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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„Was trägt eine Frau – obwohl der Name ursprünglich ‚kleiner Mantel‘ bedeutet – darunter und nicht darüber?“ Blazer, Petticoat, Jacke oder Overall? Florian Lorenz antwortete sofort mit „Overall“. Die Antwort ließ Jauch freundlicherweise nicht offen, sondern fragte: „Warum?“ Lorenz erkannte nun, dass er die Frage falsch verstanden hatte. Er hat das Publikum mit ins Boot geholt. 98 Prozent stimmten für die richtige Antwort: „Petticoat“.
Der Kandidat hat sich vor dem Vorstellungsgespräch versehentlich die Augenbraue abrasiert
Nach der 2.000er-Marke ging Günther Jauch in den obligatorischen Smalltalk-Modus. „Mir werden auf meinen Karten vorher immer kleine Geschichten erzählt, und bei manchen sage ich: Ja, das ist wirklich schön. Bei manchen sage ich: Das ist eigentlich keine Geschichte.“ Dann lachte er schelmisch: „Ich fand deine Geschichte ziemlich gut.“

Überhangkandidatin: Rechtsanwältin Silke Hellwinkel verdiente 64.000 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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Er spielte damit auf ein Missgeschick des Kandidaten während eines Online-Bewerbungsgesprächs an. Während er sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereitete, rasierte er sich versehentlich eine Augenbraue ab. Für Notfälle wählte er sofort seine private Telefon-Hotline – seinen eigenen Partner. Sie gab ihm einen Crashkurs im Malen künstlicher Augenbrauen. Für einen einheitlichen Look rasierte Lorenz die zweite Braue ab, bevor er mit dem Ergebnis zufrieden war. Mitten in der Online-Bewerbung gab er sein Missgeschick zu. Seine Ehrlichkeit wurde nicht nur mit Lachen belohnt – er bekam auch den Job. „Er ist auch heute noch mein Chef“, sagte der Kandidat über seinen damaligen Gesprächspartner.
Im Wert von 8.000 Euro: „Eine Biografie über welchen Mann, geschrieben anlässlich seines 150. Geburtstages, landete 2025 auf Platz 1 der Bestsellerliste?“ Hans, Michael, Günter, Thomas? Die Telefonjokerin musste passen. Günther Jauch gab Florian Lorenz die Schuld. Das Wortspiel „Mann“, das sich auf Thomas Mann bezieht, betonte er beim Vorlesen nicht als Referenz. Der Kandidat suchte woanders nach der Schuld…
Der Vorwurf des Kandidaten: „Das haben Sie falsch geschrieben!“

Ute Krüger-Anastassatos aus Schwabach, Bayern, ging mit 16.000 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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„Das haben Sie hier falsch geschrieben“, schob Florian Lorenz den Schwarzen Peter dem Moderator und seiner Redaktion zu. „Was?! Das ist großartig!“ Günther Jauch war erstaunt. Das Publikum jubelte amüsiert. „So viel Unverschämtheit hatten wir schon lange nicht mehr!“ sagte Jauch mit gespielter Empörung.
Nun wollte der Moderator noch eine amüsante Anekdote von Florian Lorenz hören. Allerdings war es nur für die anderen lustig. Der Kandidat leidet unter Spinnenphobie. „Die Dame an meiner Seite“, die heute auch mit mir unterwegs war, um mich emotional zu unterstützen, musste für ihn regelmäßig Spinnen um die Ecke bringen. „Ich will sie auch nicht im Garten haben. Sie rennt zurück ins Haus, wo es schön warm ist“, argumentierte die Kandidatin. „Ich möchte dabei sein, ich möchte auch die Leiche sehen“, gestand er.
Günther Jauch musste lachen. Ein weiteres Trauma: „Ich habe bei Galileo gesehen, dass einem im Leben Zehntausende Spinnen in den Mund kriechen, wenn man schläft.“ Jauch machte einen Gegencheck: Wer das schon einmal erlebt habe, solle aufstehen, forderte er das Publikum auf. Niemand antwortete, aber Florian Lorenz war nicht überzeugt: „Ja, nachts schläfst du.“
„Sag einfach, dass du nach Hause willst.“

Der Darmstädter Erik Sparn-Wolf fiel bei der 32.000er-Marke abrupt auf 500 Euro. (Bild: RTL / Stefan Gregorowius)
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64.000 Euro wert: „Die sogenannten Börteboote sind ein Wahrzeichen welcher Insel?“ Rügen, Helgoland, Borkum, Fehmarn? Der zusätzliche Joker im Publikum plädierte für Helgoland. „Das nehme ich gleich“, schlug Lorenz vor. „Stopp, stopp, stopp!“ Jauch blieb stehen und wollte wissen, was Börte-Boote seien. Der Joker wusste, dass sie „durchkommen“ würden. „Das reicht mir eigentlich“, sagte Florian Lorenz. „Sagen Sie einfach, dass Sie nach Hause wollen“, kommentierte Jauch. Aber die Antwort war richtig.
Im Wert von 125.000 Euro: „Bei der Einteilung von Reis in seine drei Grundsorten wird häufig zwischen Langkorn, Kurzkorn und … unterschieden?“ Randkornreis, Mittelkornreis, Hohlkornreis, Doppelkornreis? Der Kandidat gab auf und freute sich über 64.000 Euro. „Jetzt machen wir uns noch einen Burger“, dachte er laut. Das Publikum war amüsiert. „Komm mit uns einen Burger essen“, schlug Florian Lorenz dem Moderator vor. „Ich lade Sie ein“, fügte er großzügig hinzu.
Das Publikum lachte und applaudierte. Auch Günther Jauch lächelte: „Weißt du, deshalb machst du es: Du arbeitest darauf hin, dass du am Ende der Sendung einen Burger für dich bekommst.“ Die richtige Antwort wäre „mittelkörniger Reis“ gewesen.
Kandidat sinkt nach verwirrender Joker-Aussage auf 500 Euro
Der Pechvogel des Abends war Erik Sparn-Wolf aus Darmstadt. Seine 32.000-Euro-Frage: „Wie küsst der Sieger nach dem Rennen einen Steinstreifen im Ziel?“ Indy 500, Paris-Roubaix, Berlin-Marathon, Rallye Dakar? Der Telefonjoker könnte sich Antwort B vorstellen, „aber völlig unsicher, ich würde ausgehen, wenn ich ich selbst wäre“. Die wenig hoffnungsvollen Worte amüsierten Jauch und das Studiopublikum. Der Kandidat wirkte noch verwirrter als zuvor. Dennoch folgte Erik Sparn-Wolf dem Rat – und fiel auf 500 Euro.

Überhangkandidatin Silke Hellwinkel aus dem baden-württembergischen Weinheim verdiente 64.000 Euro. Ute Krüger-Anastassatos aus Schwabach in Bayern ging mit 16.000 Euro. (tch)
