Folgen der Sanktionen
Die russische Luftfahrt steht kurz vor dem Zusammenbruch
Aktualisiert am 10.10.2025 – 14:42 UhrLesezeit: 3 Minuten

Russland plant im Haushalt 2026 enorme Einsparungen. Lediglich einige Prestigeprojekte sollten ausgeschlossen werden.
Russland hat für die kommenden Jahre massive Kürzungen seiner Luftfahrt- und Schiffbaubudgets beschlossen. Laut einem Bericht der Kyiv Post sollen die staatlichen Fördermittel für die russische Flugzeug- und Hubschrauberproduktion im Jahr 2026 deutlich gekürzt werden: von derzeit 139,6 Milliarden Rubel (entspricht rund 1,37 Milliarden Euro) auf 85,7 Milliarden Rubel (rund 840 Millionen Euro).
Auch für 2027 sind Kürzungen geplant: Statt der ursprünglich veranschlagten 109,7 Milliarden Rubel (1,08 Milliarden Euro) sollen dann nur noch 86,9 Milliarden Rubel (rund 850 Millionen Euro) ausgegeben werden. Für 2028 ist ein leichter Anstieg auf 89,3 Milliarden Rubel (rund 870 Millionen Euro) geplant.
Besonders betroffen sind staatliche Zuschüsse für russische Fluggesellschaften zur Erneuerung ihrer Inlandsflotten. Im Jahr 2026 sollen diese Mittel vollständig abgeschafft werden. Für das Jahr 2025 sind dafür 1,3 Milliarden Rubel (rund 13 Millionen Euro) eingeplant – ein Betrag, der bereits deutlich unter den ursprünglich geplanten 4,1 Milliarden Rubel (gut 40 Millionen Euro) liegt.
Auch die staatliche Unterstützung zur Deckung der Flugzeugwartungskosten soll gekürzt werden: von 6,1 Milliarden Rubel (60 Millionen Euro) im Jahr 2025 auf 3,6 Milliarden Rubel (35 Millionen Euro) im Folgejahr. Für 2027 und 2028 ist jedoch eine Erhöhung auf 6,6 Milliarden Rubel (rund 64 Millionen Euro) geplant.
Die einzige Ausnahme bildet das Mittelstreckenflugzeug MS-21, das Präsident Wladimir Putin als mögliche Alternative zu westlichen Flugzeugen positioniert. Die Zuschüsse für die Rückzahlung von Krediten an die Hersteller des Jets und seiner Komponenten sollen im Jahr 2026 um 25 Prozent steigen – von 2 Milliarden Rubel (rund 20 Millionen Euro) auf 2,5 Milliarden Rubel (rund 25 Millionen Euro). In den Folgejahren wird jedoch mit einer Rückkehr der Unterstützung auf das vorherige Niveau gerechnet.
Auch im Schiffbau sind deutliche Einschnitte geplant. Die Mittel für das Bundesprogramm „Herstellung von Schiffen und Schiffsausrüstung“ sollen von derzeit 75,5 Milliarden Rubel (rund 740 Millionen Euro) auf 32,3 Milliarden Rubel (rund 320 Millionen Euro) im Jahr 2026 gekürzt werden. Im Jahr 2027 sinken die Ausgaben erneut auf 50,1 Milliarden Rubel (490 Millionen Euro), bevor sie im Jahr 2028 mit 29,9 Milliarden Rubel (knapp 290 Millionen Euro) einen neuen Tiefpunkt erreichen.
Dem Haushaltsentwurf zufolge sollen die Subventionen für große Frachtschiffe von 5,4 Milliarden Rubel (rund 53 Millionen Euro) im Jahr 2025 auf nur noch 1,9 Milliarden Rubel (rund 18 Millionen Euro) im Jahr 2026 und schließlich auf 700 Millionen Rubel (rund 6,8 Millionen Euro) im Jahr 2027 gekürzt werden Millionen Euro) hatte zuvor budgetiert.