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Weltraumforschung: China: Forscher veröffentlichen erste Ergebnisse von Mondproben

Weltraumforschung: China: Forscher veröffentlichen erste Ergebnisse von Mondproben

Ein chinesisches Forscherteam hat erste Ergebnisse von Bodenproben von der Rückseite des Mondes veröffentlicht. Die Proben, die mit der Mission „Chang’e-6“ zur Erde zurückkamen, weisen eine deutlich geringere Dichte auf als jene der vorherigen Mission „Chang’e-5“ auf der der Erde zugewandten Seite, wie die Wissenschaftler im chinesischen „National Science Review“ berichten. Anhand der Größe der Körner gehen die Forscher zudem davon aus, dass die Bodenzusammensetzung anders ist.

Nach Angaben der Experten enthielt die Probe verschiedene Gesteinsarten, darunter Basalt, der auf dem Mond heimisch ist und von der Geschichte des Vulkanismus auf dem Erdtrabanten zeugt. Andere nicht-vulkanische Gesteine ​​aus der Probe könnten jedoch Aufschluss über den Einschlag in dem Krater geben, aus dem die Probe entnommen wurde, sowie über die Mondkruste.

Andere Elementinhalte

Bei der chemischen Zusammensetzung stellten die Forscher einige Unterschiede zu Proben von der der Erde zugewandten Seite des Mondes fest. Dem Fachartikel zufolge war das von der Rückseite des Mondes entnommene Gestein vergleichsweise reich an Aluminiumoxid (14 Prozent) und Kalziumoxid (12 Prozent). Der Anteil an Eisen(II)-oxid war allerdings um 17 Prozent geringer als auf der Vorderseite. Auch Spurenelemente wie Kalium und Seltene Erden waren in der Probe in deutlich geringeren Konzentrationen vorhanden.

Ende Juni hatte „Chang’e-6“ nach einer technisch hochkomplexen Mission erstmals in der Menschheitsgeschichte erfolgreich Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zur Erde gebracht. Die Sonde hatte das 1.935,3 Gramm schwere Aushubmaterial aus dem Südpol-Aitken-Becken, dem größten Einschlagskrater, mitgenommen. Von den Proben erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über die Entstehung des Mondes, seiner Kruste und die Unterschiede der vulkanischen Aktivität auf beiden Seiten des Mondes. Auch Missionen anderer Länder hatten Bodenproben vom Mond genommen, allerdings nur von der der Erde zugewandten Seite, die leichter erreichbar ist.

© dpa-infocom, dpa:240917-930-234723/1

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