Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) geht davon aus, dass sich der Zustand des Wattenmeeres verschlechtert hat, und senkt die Einstufung als Weltnaturerbe. Vor fünf Jahren hatte die Organisation Wattenmeer
mit der Note „gut“ versehen. Das Urteil lautet nun schlicht: „Gut, mit Vorbehalten.“ Die Ergebnisse ihrer Analyse veröffentlichte die IUCN auf ihrem Kongress in Abu Dhabi.
Als Gründe nennt sie unter anderem die Bedrohung durch die Klimawandelchemische Verschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft und Druck durch Besucher. Darüber hinaus gefährden die Entwicklung von Windparks, invasive Arten und nicht nachhaltige Fischerei das Naturerbe der Welt.
Immer mehr Weltnaturerbestätten sind vom Klimawandel bedroht
Das Wattenmeer in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden steht seit 2009 auf der Weltnaturerbeliste, die derzeit 271 Einträge umfasst. Neben dem Wattenmeer gibt es hierzulande noch zwei weitere Weltnaturerbestätten: die Grube Messel in Darmstadt. Die IUCN sieht da keine Probleme. Zur Welterbeliste gehören außerdem fünf Buchenwaldgebiete in Thüringen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Wie bereits im Jahr 2020 äußert die IUCN, eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt, „erhebliche Bedenken“ im Hinblick auf Buchenwaldgebiete in anderen Ländern.
Die Organisation schätzt, dass der Klimawandel mittlerweile 43 Prozent der Welterbestätten bedroht, ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem letzten Bericht der Organisation vor fünf Jahren (PDF). An 117 von 271 Standorten bestehen mittlerweile hohe oder sogar sehr hohe Erhaltungsrisiken. IUCN-Generalsekretärin Grethel Aguilar nennt den Bericht einen Aufruf zum Handeln. Um viele Welterbestätten zu erhalten, muss der Schutz verbessert werden.