Wegen akuter Wasserknappheit hat Iran eine vorübergehende Unterbrechung der Wasserversorgung vom Abend bis zum Morgen angekündigt – insbesondere für die Hauptstadt Teheran. „Wir sind gezwungen, an manchen Abenden die Wasserversorgung der Bürger zu unterbrechen, damit sich die Speichertanks wieder füllen können“, sagte Energieminister Abbas Aliabadi der Nachrichtenagentur Isna.
Darüber hinaus ist mit einer deutlichen Reduzierung des Wasserdrucks zu rechnen. Die Bevölkerung sollte daher Wassertanks und Pumpen installieren, um die Versorgungslücken auszugleichen. In größeren Wohngebäuden forderten die Behörden die Bewohner bereits auf, Badewannen und Behälter mit Wasser zu füllen.
In mehreren Teilen Teherans hat die Rationierung bereits begonnen: Jeden Abend wird dort das Wasser bis zum nächsten Morgen abgestellt. Das Aufbewahren von Wasser in Behältern gehört für viele Menschen mittlerweile zum Alltag – vor allem, um genug für die Toilettenspülung zu haben.
Bereits im Sommer kommt es zu erheblichen Wasserknappheiten
Der IranInsbesondere Teheran hat mit gravierender Wasserknappheit zu kämpfen. Bereits im Sommer gab es Berichte über eine Krise und knappe Reserven. Kritiker werfen der Führung des Landes vor, in den vergangenen Jahren nationale Einnahmen in regionale Konflikte investiert zu haben, anstatt sie in die Grundbedürfnisse der eigenen Bevölkerung – etwa alternative Wasserversorgungssysteme – zu investieren.
Der iranische Präsident Massoud Peseschkian warnte diese Woche vor einer drastischen Rationierung der Wasservorräte, wenn es bis nächsten Monat nicht regnet. Im Falle einer längeren Trockenperiode würde er sogar über eine Evakuierung der rund 15 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt Teheran nachdenken. Beobachtern zufolge handelt es sich bei einer solchen Evakuierung jedoch um eine rhetorische Ankündigung ohne konkretes Umsetzungspotenzial.
