Trump kündigt Atomwaffentests an
So sieht das nukleare Kräfteverhältnis aus
Aktualisiert am 31.10.2025 – 15:47 UhrLesezeit: 4 Minuten
Donald Trump will erneut Atomwaffen testen. Details sind noch offen. Doch Experten sind besorgt.
US-Präsident Donald Trump alarmiert die Welt mit einer Ankündigung. Die Vereinigten Staaten würden „sofort“ Atomwaffentests durchführen, postete Trump auf seiner Plattform Truth Social. Außenminister Johann Wadephul (CDU) forderte die USA und Russland zur Zurückhaltung auf und erklärte: „Entscheidend ist, dass sich alle fünf Atomwaffenstaaten weiterhin an die jeweiligen Teststopp-Moratorien halten.“
Russland reagierte mit einer indirekten Drohung. Der stellvertretende Leiter des russischen Verteidigungsausschusses Alexej Schurawljow sprach von der Möglichkeit, „Länder auf einem anderen Kontinent“ in der Nähe eines „geopolitischen Hauptfeindes“ mit Atomwaffen auszurüsten. Er nannte Venezuela und Kuba namentlich. Auch der Iran reagierte empört. „Nach der Umbenennung des Verteidigungsministeriums in Kriegsministerium nimmt ein nuklear bewaffneter Despot nun die Tests von Atomwaffen wieder auf“, schrieb Außenminister Abbas Araghchi auf Plattform X.
Der Friedensforscher Ulrich Kühn, Leiter der Forschungsabteilung für Rüstungskontrolle und neue Technologien an der Universität Hamburg, sagte dem Sender SRF in seiner ersten Reaktion auf Trumps Aussage: „Das kann nicht sein Ernst sein.“ Er fügte hinzu: „Trotzdem halte ich es für möglich, dass die USA irgendwann erneut testen.“
Doch es ist unklar, was genau der US-Präsident mit seinem Vorstoß meinte. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten zu Trumps Ankündigung.
Dies ist offiziell eröffnet. Der letzte Atomwaffentest der USA wurde 1992 im US-Bundesstaat Nevada unterirdisch durchgeführt. Die US-Armee hatte zuvor auch oberirdische Atomwaffentests am Nevada National Security Site durchgeführt.
Diese sind seit dem sogenannten Moskauer Vertrag von 1963 wegen der Freisetzung radioaktiver Partikel verboten. Das Abkommen trägt offiziell den Namen „Vertrag über das Verbot von Atomwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser“.
Wann die Tests beginnen könnten, ist noch unklar. Daryl Kimball, Direktor der Arms Control Association, einer Interessenvertretung für Abrüstung, schrieb: „Es wird mindestens 36 Monate dauern, bis in Nevada mit unterirdischen Atomwaffentests begonnen wird.“
