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Was der Bundesrat beschlossen hat

Berlin (dpa) – Der Bundesrat hatte bei seiner Sitzung in Berlin erneut eine volle Tagesordnung. Worum es ging:

Mehr Klarheit beim Honigkauf

Ab dem 14. Juni 2026 müssen auf Honiggläsern und Etiketten die Namen aller Herkunftsländer aufgeführt sein, sofern es mehrere davon gibt. Honig, der fristgerecht nach den alten Vorgaben abgefüllt wird, darf weiterhin verkauft werden. Bisher sind auch allgemeine Aussagen wie „Mischung aus Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“ möglich. Zukünftig müssen die Herkunftsländer in absteigender Reihenfolge ihres Anteils sowie der Gewichtsanteil in Prozent angegeben werden. Das bedeutet, dass eine EU-Richtlinie national umgesetzt wird.

Der Bau sollte beschleunigt werden

Mit schnelleren Genehmigungen und einem Verzicht auf Bebauungspläne soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Bauministerin Verena Hubertz (SPD) zielt mit ihrem Gesetz insbesondere auf die sogenannte Bestandsverdichtung, also die Nutzung freier Flächen in der Stadt statt eines Neubaus auf der grünen Wiese. Die konkrete Regelung soll bis Ende 2030 befristet sein.

Einheitliche Ausbildung zur Pflegehelferin

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wird vereinheitlicht und soll dadurch attraktiver werden. Anfang 2027 soll die bundesweite Ausbildung beginnen, die in der Regel 18 Monate dauert. Geplant sind eine verbindliche Ausbildungsvergütung und eine erleichterte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.

Die Einbürgerung wurde nach drei Jahren abgeschafft

Die von der Ampel-Koalition eingeführte Einbürgerung besonders gut integrierter Ausländer nach nur drei Jahren wird abgeschafft. Betroffene können erst nach fünf Jahren einen deutschen Pass erhalten. Gegen das vom Bundestag zuvor beschlossene Gesetz erhob der Bundesrat keine Einwände. Allerdings hatten ohnehin nur wenige Einwanderer von der bisherigen Sonderregelung profitiert.

Widerstehen Sie den ständigen Schwankungen der Kraftstoffpreise

Laut Baden-Württemberg haben die häufigen Preisschwankungen an den Tankstellen bald ein Ende. Das Land hat im Bundesrat eine Initiative eingebracht, die nun in den Gremien der Länderkammer beraten wird. Ziel der Initiative ist es, die Bundesregierung aufzufordern, „geeignete Maßnahmen zu prüfen, um die Kraftstoffpreise für Verbraucher wieder transparenter zu machen“.

Besonders erwähnt wird auch eine Preisbremse nach österreichischem Vorbild. Im Nachbarland dürfen Tankstellenbetreiber die Preise einmal täglich um 12 Uhr erhöhen. Preissenkungen sind jederzeit möglich.

Länder warnen vor Einnahmeausfällen

Der Bundesrat warnt vor erheblichen Einnahmeausfällen aufgrund der geplanten Steuererleichterungen für Pendler und die Gastronomie. Die mit dem Vorhaben der schwarz-roten Koalition verbundenen Mindereinnahmen führten zu einer „zusätzlichen Verschärfung der Haushaltslage“ und schränkten die Handlungsfähigkeit der Länder und Kommunen weiter ein, heißt es in einer Stellungnahme der Landeskammer. Sie fordert vom Bund eine Entschädigung.

Der Bundesrat erklärte, dass der Gesetzentwurf von 2026 bis 2030 zu Steuerausfällen führen werde, die etwa zur Hälfte von Ländern und Gemeinden getragen werden müssten. Für die Länder belaufen sich die Verluste auf 11,2 Milliarden Euro und für die Kommunen auf 1,4 Milliarden Euro.

Bremer wird zum neuen Bundesratspräsidenten gewählt

Bremens Oberbürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) wird am 1. November seine Vorgängerin, die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), als Bundesratspräsidentin ablösen. Er wurde von der Landeskammer in das neue Amt gewählt. Die Stelle ist in erster Linie repräsentativ und rotiert zwischen den Ländern.

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