20 Millionen Euro ließ sich Double-Gewinner Bayer Leverkusen im Sommer die Dienste von Martin Terrier kosten. Der Franzose war mit großen Vorschusslorbeeren vom französischen Club Stade Rennes zur Werkself gewechselt und sollte das ohnehin gut funktionierende Offensivspiel der Werkself noch weiter beleben. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase scheint der 27-Jährige diesem Anspruch nun immer besser gerecht zu werden.
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Beim 4:1-Sieg am vergangenen Samstag bei der TSG Hoffenheim zeigte Terrier in seinem vierten Spiel für den Deutschen Meister seine bislang beste Leistung, erzielte das Führungstor zum 1:0 und war auch an vielen weiteren guten Szenen beteiligt. Der gelernte Linksaußen, der bei Bayer zuvor eher im offensiven Mittelfeld spielte, überzeugte mit seiner Ballkontrolle, spielte viele kluge Pässe, sicherte Bälle auf engem Raum und harmonierte hervorragend mit Nationalspieler Florian Wirtz, seinem Partner auf der Zehnerposition.
Geteilte Freude: Martin Terrier (von links nach rechts), Victor Boniface, Florian Wirtz und Jeremie Frimpong bejubeln ein Tor gegen Hoffenheim.
Quelle: IMAGO/foto2press
In dieser Form bringt Terrier noch mehr Flexibilität ins Bayer-Spiel und kann im Saisonverlauf zu einem wichtigen Faktor im Kampf um weitere Titel werden. Bereits am Donnerstagabend (18.45 Uhr, DAZN) will er an die gute Leistung gegen Hoffenheim anknüpfen. Anschließend reist er zum Abschluss des ersten Champions-League-Spieltags der Saison zum niederländischen Vertreter Feyenoord Rotterdam.
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So wie Trainer Xabi Alonso derzeit über den Neuzugang spricht, ist ein weiterer Startelf-Einsatz durchaus wahrscheinlich – auch wenn die Konkurrenz in Leverkusen groß ist. Jonas Hofmann etwa musste sich am Samstag über 90 Minuten mit einem Platz auf der Bank begnügen. „Martin hat diese tolle Qualität, auf engem Raum gut zu spielen und auch im Strafraum Tore zu erzielen“, lobte Bayers Coach seinen Schützling nach dem Sieg gegen die TSG.
Alonso ist aufgeregt
Weiterer Pluspunkt für Terrier: Er bringt die nötige Einstellung mit, stellt sich trotz seiner großen Offensivqualität voll in den Dienst der Mannschaft – und greift bei Bedarf sogar ein. Manchmal sogar etwas zu übermotiviert, wie etwa im Supercup gegen den VfB Stuttgart (4:3 im Elfmeterschießen), als er in seinem ersten Pflichtspiel für Bayer kurz vor der Halbzeit wegen eines groben Fouls glatt mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde.
Doch Alonso verzieh ihm diesen Fauxpas schnell. Terrier sei „ein guter Kerl, ein guter Junge, der sich verbessern und lernen will“, sagte der Spanier. Die Leistungen, die er bisher gezeigt habe, seien nicht das Maximum, der Franzose könne noch viel mehr erreichen. Und das sei es, was sein Trainer auch in Zukunft von ihm sehen wolle. „Ich habe große Erwartungen an Martin. Wir haben in ihm einen sehr, sehr guten Spieler“, so Alonso weiter.
Auch Sportdirektor Simon Rolfes glaubt, dass Terrier weitere Schritte in seiner Entwicklung machen wird. Langfristig werde es ihm „helfen, wenn er unser Spiel noch besser versteht und an Selbstvertrauen gewinnt, weil er die Spielintelligenz und die technischen Fähigkeiten mitbringt“, sagte der 42-Jährige. Kickers und fügte hinzu: „Martin hat noch was in sich.“ Bei seiner Vorstellung im Juli lobte Rolfes ihn als „torgefährlichen, schnellen und intelligenten Angreifer“ und erklärte, die Qualitäten des Offensivspielers würden „perfekt zu unserer Mannschaft passen“. Diese Aussagen scheinen sich nun langsam, aber sicher zu bestätigen – und nähren in Leverkusen die Hoffnung, dass der Neuzugang in dieser Saison tatsächlich zu einer tragenden Säule wird.
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Terrier belegte in der vergangenen Saison mit Stade Rennes in der französischen Ligue 1 nur den zehnten Platz. Trotzdem gelangen ihm als Flügelstürmer in 24 Ligaspielen sieben Tore und drei Vorlagen. Bedenkt man, dass er mittlerweile in einer qualitativ besseren Mannschaft spielt, sind von ihm noch bessere Ergebnisse zu erwarten. Wo es in Leverkusen hingeht, werden die nächsten Wochen zeigen.