Apple-Gründer Steve Jobs nannte es die Zehn-Minuten-Regel: Wenn der Tech-Guru länger als zehn Minuten an einer komplexen Frage saß und immer noch keine Lösung fand, dann wusste er, dass es Zeit für einen kleinen Spaziergang war.
Laut seinem Biographen Walter Isaacson glaubte Jobs, dass ihm die besten Ideen kamen, als er einfach herumspazierte. Der 2011 verstorbene Apple-Chef war weder der Einzige noch der Erste, der das Gehen als Denkhilfe nutzte.
Die Kreuzgänge mittelalterlicher Klöster dienten bereits der Verfeinerung meditativer Einkehr; Auch der Naturforscher Charles Darwin schwor auf tägliche kreative Spaziergänge.
Neurowissenschaftler Mithu Storoni, Autor des Buches Hypereffizient: Optimieren Sie Ihr Gehirn, um Ihre Arbeitsweise zu verändern ist jetzt im Podcast Ideacast bestätigt, dass die Zehn-Minuten-Regel von Jobs tatsächlich funktioniert.
Neurowissenschaftler: Denkkraft funktioniert nicht wie Muskelkraft
Laut Storoni ist das zwanghafte Grübeln über ein Problem am Schreibtisch nicht sehr effektiv, da das Gehirn in dieser Hinsicht nicht wie ein Muskel funktioniert. „Bei körperlichen Aktivitäten wie dem Zusammenschrauben von Teilen am Fließband kann man seine Muskeln bis zur Ermüdung anstrengen, um weiterarbeiten zu können. Mehr Anstrengung führt dann meist zu besseren Ergebnissen“, sagt der Neurowissenschaftler.
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Anders verhält es sich jedoch, wenn es um kreatives Denken geht. Um Lösungen für Probleme zu finden, muss sich das Gehirn in einem offenen, losgelösten Zustand befinden – und genau diesen Zustand kann laut Storoni durch einen Spaziergang erreicht werden.
Besser nachdenken: So funktioniert die Zehn-Minuten-Regel
Die Bewegung scheint unsere Denkweise positiv zu verändern, da sie einen perfekten Zwischenzustand der Entspannung und Konzentration schafft. Ein Spaziergang „hält Sie in einem wachen Geisteszustand, sodass Sie nicht einschlafen, sich lethargisch fühlen oder auf Ihr Telefon schauen“, sagte sie.
Gleichzeitig kann sich das Gehirn aufgrund der sich ständig verändernden Umgebung nicht auf etwas Bestimmtes fixieren, der Geist wandert sozusagen nach innen und beginnt, entspannt über Problemlösungen nachzudenken.
Zwischen Aufmerksamkeit und Distanz: Dann ist unser Gehirn am kreativsten
Während Sie also nur minimal nachdenken, um nicht gegen einen Laternenpfahl zu stoßen oder zu stolpern, sind Sie auch distanzierter, als wenn Sie (länger als zehn Minuten) auf die Wand starren würden. Dies ist offenbar der Zustand, in dem unser Gehirn am kreativsten ist.
Jetzt muss sich der Denkergang als bewährtes Problemlösungsinstrument nur noch so weit herumsprechen, dass Vorgesetzte in kreativen Berufen ihren Mitarbeitern gelegentliche Rundgänge ermöglichen. Schließlich steigert es nachweislich die Produktivität.
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