Sollte am Montag sein Luka Vuskovic tatsächlich nach Hamburg zurückkehren. Der 18-Jährige, der einen starken ersten Monat beim HSV hingelegt hat, hätte am Nachmittag vielleicht sogar wieder im Volkspark trainieren können, wenn er am Sonntagabend rechtzeitig vom Länderspiel der kroatischen Nationalmannschaft gegen Gibraltar zurückgekehrt wäre. Aber es kommt nichts dabei heraus.
Stattdessen wird der Innenverteidiger am Dienstagabend (18 Uhr) mit der kroatischen U-21-Auswahl im EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine auflaufen. Nationaltrainer Zlatko Dalic entschied in Absprache mit Kroatiens U-21-Trainer Ivica Olic, dass Vuskovic der U21 in dem wichtigen Spiel helfen soll, um sich für das EM-Turnier 2027 zu qualifizieren. Kroatien braucht unbedingt einen Sieg, um punktuell mit den Ukrainern gleichzuziehen.
Luka Vuskovic saß im ersten Spiel nur auf der Bank
Am Donnerstag saß Vuskovic 90 Minuten lang für die A-Nationalmannschaft auf der Bank. Kroatien spielte in der WM-Qualifikation in Tschechien 0:0. Nach dem 3:0-Sieg gegen Gibraltar und der Niederlage Tschechiens auf den Färöer-Inseln am Sonntagabend ist den Kroaten die direkte Qualifikation für die WM 2026 kaum mehr zu verwehren. Und auch Luka Vuskovic hat gute Chancen, bei der WM dabei zu sein.

HSV-Leihspieler Luka Vuskovic ist diese Woche bei der kroatischen Nationalmannschaft.
© imago | Slavko Midzor/PIXSELL
Sowohl der HSV als auch Tottenham sind mit dem Leihgeschäft bisher sehr zufrieden. Hamburg hat einen Leistungsträger gefunden und die Engländer freuen sich, dass der Innenverteidiger regelmäßig zum Einsatz kommt.
Doch wie lange kann der Verein noch Freude an seinem kleinen Vuskovic-Bruder haben? Zuletzt sorgten Meldungen für Aufsehen, dass Tottenham den für eine Saison an den HSV ausgeliehenen Innenverteidiger bei Bedarf im Winter zurückholen könnte. Nach Abendblatt-Informationen sehen die Verantwortlichen diesem sehr unwahrscheinlichen Szenario gelassen entgegen.
Nun hat sich Sportdirektor Claus Costa erstmals zu dieser theoretischen Möglichkeit geäußert. „Tottenham hat kein Interesse daran, uns zu schwächen oder die Leihe zu ruinieren. Es ist verständlich, dass sie versuchen, sich für mögliche Worst-Case-Szenarien abzusichern“, sagte Costa im Interview mit „transfermarkt.de“.
HSV ohne Chance auf eine langfristige Vuskovic-Lösung
Zum Inhalt der Klausel wollte sich der HSV-Manager nicht äußern, beruhigte die HSV-Fans aber mit seinen Aussagen. „Ich denke, Tottenham weiß auch, wie gut die Situation hier für Luka ist. Deshalb hoffe ich, dass wir gar nicht erst in die Lage kommen, an etwas anderes zu denken.“ Für die englische Mannschaft müssten mehrere Verteidiger schwer verletzt sein, damit diese Möglichkeit besteht.
Die Chancen, dass der Verein das von Miro Muheim beschriebene „Monster“ über den Sommer hinaus behalten kann, sind äußerst gering. „Aktuell gibt es keine vertragliche Chance. Wenn wir das, was wir bisher gesehen haben, als Grundlage nehmen, würden wir ihn gerne länger behalten – auf jeden Fall. Wir hätten sicher nichts dagegen. Die Frage ist, wie wir ins Ziel kommen, was Tottenhams Plan ist und wie Lukas Saison verläuft“, sagte Costa.
Vuskovic erregt internationale Aufmerksamkeit
In der vergangenen Woche wurden Vuskovics jüngste Leistungen beim HSV gleich doppelt gewürdigt. Der 18-jährige Innenverteidiger erhielt von der Deutschen Fußball Liga die Auszeichnung als „Rookie“ des Monats September. Die Bundesliga zeichnet Neulinge aus, die jünger als 23 Jahre sind. Vuskovic erhielt auch einen großen Artikel in der New York Times, genauer gesagt im Sportportal The Athletic, das der berühmten US-Zeitung gehört.
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Der Neuzugang vom HSV, der erst seit fünf Wochen in Hamburg spielt, hat mit seinem Transfer bereits für großen Hype bei den HSV-Fans gesorgt. Mit seinen Leistungen und Statistiken zuletzt gegen Heidenheim und insbesondere bei Union Berlin sowie gegen Mainz 05 hat er mittlerweile auch national und international für Aufmerksamkeit gesorgt.
Vuskovic erzielte in seinem ersten Heimspiel für den HSV gegen Heidenheim sein erstes Bundesligator seit dem Abstieg 2018. Eine fast romantische Geschichte, nachdem der HSV aufgrund der Dopingsperre seines Bruders Mario zwei Jahre länger auf die Rückkehr in die Bundesliga warten musste. Auch Luka trägt die Rückennummer 44 seines Bruders, der ihn bei der Vertragsunterzeichnung im Volkspark begleitete.
Der neue Turm im Volkspark: Luka Vuskovic überragt schon jetzt alle beim HSV.
© WITTERS | Valeria Witters
Die monatelangen Verhandlungen mit Tottenham Hotspur über den Leihvertrag hatten den Verantwortlichen um HSV-Sportdirektor Stefan Kuntz schlaflose Nächte bereitet. Nun macht Vuskovic mit seinen bemerkenswerten Leistungen beim HSV alle glücklich.