Warten auf die Bilanzsaison
Die Wall Street lässt die Angst vor einem Zollkrieg mit China hinter sich
20. Oktober 2025, 22:39 Uhr
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Die Zeichen im Zollstreit zwischen den USA und China deuten auf Entspannung. Nach den entmutigenden Äußerungen des US-Präsidenten hofft die Wall Street auf eine Einigung. Auch ein Ende des Shutdowns scheint in Sicht.
Die US-Aktienmärkte sind mit starken Zuwächsen in die neue Woche gestartet. Beobachter verwiesen auf Anzeichen einer Entspannung im Zollstreit der USA mit China. US-Präsident Donald Trump sagte, die hohen Zölle auf Importe aus China würden nicht von Dauer sein. Ein geplantes Treffen zwischen US-Finanzminister Scott Bessent und dem chinesischen Vizepremierminister He Lifeng in Malaysia gebe weitere Hoffnung auf Deeskalation, hieß es. Die zuletzt belastenden Probleme bei US-Regionalbanken waren zu Wochenbeginn kein Thema mehr.
Auch im noch immer ungelösten Streit um den US-Staatshaushalt, der zur Schließung von Behörden („Shutdown“) führte, könnte sich bald etwas bewegen. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, zeigte sich in einem Interview mit CNBC zuversichtlich, dass der Shutdown diese Woche enden würde. Vor den „No Kings-Protesten“ am Wochenende waren die Demokraten nicht geneigt, den Streit beizulegen. Gemäßigtere Demokraten könnten nun verhandlungsbereiter sein, sagte Hassett, der auch mit härteren Maßnahmen drohte, falls die Demokraten nicht kooperierten.
Der Dow-Jones-Index legte um 1,1 Prozent auf 46.707 Punkte zu. Der S&P 500 und die Nasdaq Composite um 1,1 Prozent bzw. 1,4 Prozent gestiegen. An der Nyse wurden 2250 (Freitag: 1398) Kursgewinner gezählt, denen 526 (1363) Verlierer gegenüberstanden. 48 (86) Titel schlossen unverändert.
Die Bilanzsaison beginnt
In den kommenden Tagen dürfte das Hauptaugenmerk der Anleger auf der Bilanzsaison liegen, die diese Woche Fahrt aufnimmt: Große Unternehmen legen Quartalszahlen vor, darunter Netflix und Tesla. Auf wirtschaftlicher Seite gelten die Verbraucherpreisdaten vom September, die am Freitag veröffentlicht werden, als Highlight.
Die Daten dienen der US-Notenbank als Orientierung bei ihrer Zinsentscheidung nächste Woche. Aufgrund des Shutdowns werden die Preisdaten später veröffentlicht und auch die Fed verfügt über eine dünnere Datenbasis als üblich.
iPhone-Verkäufe treiben die Dynamik bei Apple voran
Die einzelnen Werte werden angezeigt Amazonas unbeeindruckt vom Ausfall der Amazon Web Services (AWS), der am Montag zeitweise zu großflächigen Störungen unter anderem bei Amazon, Facebook und Snapchat führte. Die Aktien legten um 1,6 Prozent zu. Apfel stieg um 3,9 Prozent, unterstützt durch positive Analystenkommentare. Loop Capital hat die Aktien auf „Kaufen“ hochgestuft. Darüber hinaus verkaufte sich das neue iPhone 17 laut Daten von Counterpoint Research in den ersten zehn Tagen nach seiner Markteinführung besser als das Vorgängermodell iPhone 16.
Boeing legte um 1,8 Prozent zu. Der Flugzeughersteller darf die monatliche Produktion von 737 Max-Maschinen von 38 auf 42 erhöhen. Die Beschränkung wurde verhängt, nachdem eine 737 Max 9 von Alaska Airlines während eines Fluges eine Notausgangstür verloren hatte. Cooper um 4,2 Prozent verbessert. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat die aktivistische Investorin Jana Partners eine Beteiligung an dem Unternehmen aufgebaut, mit der Absicht, strategische Alternativen durchzusetzen.
Für WW International, besser bekannt als Weightwatcheres stieg um 9,3 Prozent. Künftig kooperiert das Unternehmen bei der Medikamentenlieferung mit der Pharmasparte von Amazon.
Goldpreis weiterhin auf Rekordkurs
Der Devisenmarkt erholte sich Dollar Licht von den jüngsten Verlusten. Ende letzter Woche lasteten Ängste vor einer neuen Bankenkrise in den USA auf dem Greenback, nachdem zwei Regionalbanken Probleme mit Kreditausfällen gemeldet hatten. Auch die Erwartung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank bremste den Dollar.
Der Anleihenmarkt Mittlerweile herrschte wieder etwas Zuspruch. Steigende Preise ließen die zehnjährige Rendite um 3 Basispunkte auf 3,98 Prozent sinken, knapp unter die 4-Prozent-Marke. An Ölmarkt Nach wie vor dominierte die Angst vor einem Überangebot infolge des Handelsstreits und der schwierigen Wirtschaftslage. Der Preis der Sorte WTI sank um 0,3 Prozent. Der Goldpreis konnte nach der Gewinnmitnahme am Freitag wieder Boden gut machen und blieb auf Rekordkurs. Zum Handelsschluss lag das Edelmetall bei 4.367 Dollar je Feinunze.
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