Warnungen und Flugausfälle
Zwei Menschen sterben bei Vorboten des Supertaifuns „Fung-Wong“
9. November 2025, 15:53 Uhr
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Ein Supertaifun trifft die Philippinen und könnte in den nächsten Stunden enorme Schäden anrichten. 1,1 Millionen Menschen verlassen vorsorglich ihre Häuser. Doch schon vor der Naturkatastrophe forderten starke Winde und heftige Regenfälle die ersten Todesopfer.
Gerade hat ein Taifun auf den Philippinen Hunderte Menschen getötet – nun trifft ein neuer und noch stärkerer Wirbelsturm auf den Inselstaat. „Fung-Wong“ verursachte bereits vor seiner Ankunft in dem südostasiatischen Land starke Winde und sintflutartige Regenfälle. In den östlichen Provinzen Catanduanes und Samar starben nach Angaben des Katastrophenschutzes mindestens zwei Menschen.
Nach Angaben des Wetterdienstes Pagasa handelt es sich bei „Fung-Wong“ um einen Supertaifun – einen besonders starken und gefährlichen tropischen Wirbelsturm. Am Abend (Ortszeit) traf der Sturm in der nördlichen Provinz Aurora auf Land, sagte Pagasa. Zuvor lag es östlich der Insel Luzon, wo sich die Hauptstadt Manila befindet, mit Windgeschwindigkeiten von 185 Kilometern pro Stunde.
Es ist der zweite Taifun, der die Region innerhalb einer Woche heimsucht. Erst vor wenigen Tagen traf der Taifun „Kalmaegi“ mit orkanartigen Böen, heftigen Regenfällen und meterhohen Flutwellen über die Philippinen und Vietnam. Nach Angaben des Katastrophenschutzes starben auf den Philippinen mindestens 224 Menschen, 109 gelten noch immer als vermisst. Es handelt sich um eine der schlimmsten Flutkatastrophen der letzten Jahre – viele Menschen haben im Schlamm und den Wassermassen alles verloren.
Mehr als eine Million Menschen evakuiert
„Fung-Wong“ könnte noch mehr Power haben. Die Behörden riefen deshalb mehr als 1,1 Millionen Menschen in den östlichen, zentralen und nördlichen Provinzen auf, ihre Häuser zu verlassen. „Wir bitten alle um ihre Hilfe“, sagte der stellvertretende Leiter des Katastrophenschutzes, Bernardo Rafaelito Alejandro. „Aber bitte bleiben Sie ruhig.“
Der Wetterdienst warnte vor „lebensgefährlichen und zerstörerischen“ Sturmfluten von bis zu drei Metern Höhe. Der Meteorologe John Grender Almario forderte die Bewohner der nördlichen Provinzen auf, in höher gelegene Gebiete zu ziehen. „Lasst uns für unsere Sicherheit sorgen und den Anweisungen der örtlichen Behörden folgen“, sagte er, „und lasst uns weiter beten.“
Die Ausläufer des „Fung-Wong“ sorgten bereits vielerorts im Osten der Philippinen für Stromausfälle. Schulen blieben geschlossen, umgestürzte Bäume blockierten Straßen und mehr als 300 Flüge wurden gestrichen. Laut Regierungsangaben könnten insgesamt 8,4 Millionen Menschen von „Fung-Wong“ betroffen sein, davon 5,7 Millionen in Küstengebieten.
Die Philippinen werden jedes Jahr durchschnittlich von rund 20 Taifunen heimgesucht. Der besonders schlimme Sturm „Haiyan“ kostete im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben.
Tropische Wirbelstürme bilden sich über warmem Meerwasser. Experten zufolge erhöht die zunehmende globale Erwärmung ihre Gefahr. Da wärmere Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, nehmen tropische Stürme schneller an Intensität zu.
