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Wahnsinn in der Nachspielzeit: Mainz 05 besiegt Florenz – Fußball

Mainz 05 gewann die Conference League mit 2:1 (0:1) gegen den Spitzenaufsteiger AC Florence. Simon Sohm brachte die Gäste in Führung (16. Minute), Benedict Hollerbach glich nach der Pause aus (68.). In der Nachspielzeit erschütterte der eingewechselte Jae-sung Lee mit dem Siegtreffer die Mainzer Arena.

„Wir haben heute nicht den besten Fußball gespielt. Aber wir haben viel investiert und viel Energie auf den Platz gebracht“, sagte Nadiem Amiri nach dem Spiel im SWR-Interview. „Wir müssen uns von den alten Tugenden verabschieden. Hart arbeiten, viele lange Bälle spielen, loslegen.“
















Frühe Chancen für Mainz 05

Beide Teams gingen mit maximal sechs Punkten aus zwei Spielen in die Begegnung. Auf nationaler Ebene sind allerdings sowohl Mainz als auch Florenz schwach: Die 05er liegen in der Bundesliga auf dem 17. Platz, während die Fiorentina in der Serie A sogar Letzter ist. Unter der Woche reagierten die Italiener auf die sportliche Krise und entließen Trainer Stefano Pioli. In Mainz wurde die Mannschaft von Daniele Galloppa betreut.

Die 05er erwischten einen guten Start in die Partie. Die technisch versierten Italiener ließen es den technisch versierten Italienern nicht zu, ihre Aggressivität in den Zweikämpfen zu entfalten. Die erste Chance hatten dann die Gastgeber. Paul Nebel setzte sich auf der rechten Seite stark durch, Nelson Weiper konnte seine Flanke mit seinem Kopfball nicht mehr richtig ins Zentrum drücken – kein Problem für Keeper Tommaso Martinelli (10. Minute).
















Florence nutzt die Fehler der Mainzer eiskalt aus

Die Mainzer blieben dabei: Armindo Sieb dribbelte sich über links bis zur Grundlinie, sein Abschluss war eine Mischung aus Schuss und Flanke, Nebel kam am langen Pfosten nicht mehr an den Ball (13.). Doch dann schlugen die Gäste mit ihrer ersten Offensivaktion eiskalt zu. Nach einem Fehlpass von Danny da Costa ging es ganz schnell: Der Ball passierte zwei Stationen zu Simon Sohm, der den Ball aus 18 Metern flach ins rechte Eck schlug. Keeper Robin Zentner war noch da, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Nach der Führung zog sich Florence etwas zurück und ließ die 05er in Ballbesitz kommen. Die Gastgeber mussten sich nach einem Rückstand abschütteln und gerieten in der 22. Minute beinahe in einen desaströsen Konter. Doch Zentner rettete gegen Roberto Piccoli, der frei vor ihm auftauchte.

Potulski verhindert den zweiten Treffer

Von der guten Anfangsphase war bei den Mainzern nicht mehr viel zu spüren; Der Rückstand hatte die Rheinhessen merklich aus dem Takt gebracht. Fiorentina, bei der bekannte Namen wie David de Gea, Edin Dzeko und Moise Kean nur auf der Bank saßen, beschränkte sich darauf, die Führung zu sichern.

Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Mainzer wieder besser ins Spiel, etablierten sich in der gegnerischen Hälfte – und wurden prompt wieder gekontert. Außenverteidiger Dodo war auf der rechten Seite frei und bediente Jacopo Fazzini im Zentrum. Kacper Potulski fälschte seinen Schuss in letzter Sekunde zur Ecke ab – eine tolle Parade des jungen Polen (39.). Außer einem geblockten Schuss von Nadiem Amiri kam von den Mainzern bis zur Pause nichts mehr.

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Fußball | Konferenzliga
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Florenz mit Chancen nach der Pause

Die zweite Halbzeit begann mit viel Intensität der Mainzer. Lennard Maloney kassierte die erste Gelbe Karte des Spiels, als er sich zu laut über eine Entscheidung von Schiedsrichter Lawrence Visser beschwerte (48.). Fünf Minuten später hatten die 05er Glück, als Fazzini nach Vorarbeit von Dodo an seinem Teamkollegen Piccoli vorbeischoss.

Kurz darauf verfehlte Piccoli freistehend den zweiten Treffer für die Gäste und schoss am langen Eck vorbei (55.). Von solch gefährlichen Aktionen waren die Mainzer zu diesem Zeitpunkt weit entfernt. Obwohl die Gastgeber mit großem Einsatz agierten, entging der FSV der Gefahr im Offensivspiel größtenteils. Trainer Bo Henriksen reagierte und brachte Jae-sung Lee und Kaishu Sano ins Spiel.

Joker Hollerbach punktet

Nach einer Standardsituation hatte Mainz eine gute Chance. Der Ball landete über mehrere Stopps hinweg bei Kapitän Silvan Widmer, der jedoch aus aussichtsreicher Position ein Loch in die Luft schlug (64.). Die 05er erhöhten nun den Druck. Der ebenfalls eingewechselte Hollerbach eroberte den Ball und nach Zuspiel über Weiper und Lee tauchte der Sommerneuzugang frei vor dem Tor auf und punktete eiskalt.

Die Mainzer hatten nun die Oberhand und drängten, angefeuert vom Publikum, auf den zweiten Treffer. Das wäre aber fast auf der Gegenseite geplatzt, doch Kean setzte seinen Kopfball aus guter Position deutlich neben das Tor (78.). Drei Minuten später erzielte der Angreifer tatsächlich ein Tor, stand beim Passen des Balls aber knapp im Abseits. Jetzt war viel Tempo angesagt. Sano dribbelte in den Strafraum der Gäste, wurde aber geblockt. Sekunden später passte Hollerbach für William Böving, der aber deutlich zu hoch zielte (beide 84.).

Die Mainzer warfen alles nach vorne. Zunächst verpasste Weiper den Siegtreffer für die Rheinhessen. Dann glich Lee aus: Widmer verfehlte die Flanke von Sano, doch Lee stand goldrichtig und erzielte den späten Siegtreffer. Mit neun Punkten haben die 05er nun beste Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.

Mainz forderte in Frankfurt

In der Bundesliga geht es für Mainz am Sonntag mit dem Rhein-Main-Duell bei Eintracht Frankfurt (19.30 Uhr) weiter. Das nächste Spiel in der Conference League findet am 27. November gegen den rumänischen Klub Universitatea Craiova statt.

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