Es gibt Anzeichen für einen Machtwechsel bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Ghana. Die endgültigen Wahlergebnisse liegen noch nicht vor, aber die regierende NPP-Partei hat bereits ihre Niederlage eingestanden.
Der ghanaische Vizepräsident und Kandidat der Regierungspartei bei der Präsidentschaftswahl, Mahamudu Bawumia, hat seine Niederlage eingestanden. Bawumia sagte in Accra, er habe John Dramani Mahama vom oppositionellen National Democratic Congress (NDC) angerufen und ihm zu seinem Wahlsieg gratuliert. Er bestätigte den Anruf in einem Beitrag auf Plattform X.
Die Ergebnisse der gestrigen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in dem westafrikanischen Land wurden noch nicht bekannt gegeben. Allerdings zeigten die Daten der regierenden NPP-Partei, dass Mahama klar gewonnen habe, sagte Bawumia. „Das Volk hat für den Wandel gestimmt und wir respektieren dieses Ergebnis demütig.“
Zuvor hatte die NDC-Partei mitgeteilt, dass Mahama nach ihren Angaben mit 56 Prozent der Stimmen vorne liege. Damit verfügt die Partei über mindestens 185 Mandate im Parlament mit 276 Sitzen.
Versprechen eines Neuanfangs
Der 66-jährige Mahama war von 2012 bis Anfang 2017 Staatsoberhaupt in Ghana. Im Wahlkampf versprach er einen wirtschaftlichen Neuanfang. Gründerprogramme sollen sowohl Jungunternehmer als auch Landwirte unterstützen. Auch im Wahlkampf setzte er besonders auf die Jugend. Von den 18,7 Millionen registrierten Wählern in Ghana sind mehr als 10,3 Millionen zwischen 18 und 35 Jahre alt.
Zu seinen Versprechungen gehörten neue Arbeitsplätze durch eine „24-Stunden-Wirtschaft“, in der längere Öffnungszeiten neue Arbeitsplätze schaffen würden. Ghana, die zweitgrößte Volkswirtschaft Westafrikas, befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Auch Korruption und Umweltzerstörung, an der auch hochrangige Politiker beteiligt waren, dürften bei der Abstimmung eine Rolle gespielt haben.