Währungstausch unterstützt Argentinien
Trump hilft Milei mit Milliarden
10. Oktober 2025, 7:44 Uhr
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Argentiniens Wirtschaft ist immer auf Hilfe angewiesen. Jetzt helfen die USA: Durch den Währungsumtausch sollen die Finanzmärkte in ruhigeres Fahrwasser gebracht werden.
Die USA unterstützen Argentinien mit einem milliardenschweren Währungsswap, um die Finanzmärkte des südamerikanischen Landes zu stabilisieren. Nach viertägigen Gesprächen in Washington habe das US-Finanzministerium mit der argentinischen Zentralbank eine Währungsswap-Vereinbarung über 20 Milliarden US-Dollar erzielt, sagte US-Finanzminister Scott Bessent auf X. „Das US-Finanzministerium ist bereit, sofort alle außergewöhnlichen Maßnahmen zu ergreifen, die zur Stabilisierung der Märkte erforderlich sind“, schrieb Bessent.
Bei einem sogenannten Währungsswap tauschen zwei Länder bzw. deren Zentralbanken für einen bestimmten Zeitraum ihre Währungen. Damit soll grundsätzlich Währungsliquidität geschaffen werden, die für Warentransaktionen oder Finanztransaktionen nützlich sein kann. Ein möglicher Vorteil besteht darin, dass sich die Vertragspartner durch den stabilen Preis, den ein solcher Deal mit sich bringen kann, vor Risiken durch Schwankungen auf dem Finanzmarkt schützen können.
Die Vereinbarung ermöglicht es der argentinischen Zentralbank nun, kurzfristig Dollar in Pesos umzutauschen und so Liquidität zu sichern. Die genauen Vertragsbedingungen blieben zunächst unklar. Argentiniens Präsident Javier Milei dankte den Vereinigten Staaten und Präsident Donald Trump „für ihre Vision und entschlossene Führung“. Nach Bekanntgabe der Maßnahme stiegen die argentinischen Staatsanleihen um rund zehn Prozent, die Aktienkurse stiegen um 15 Prozent, während auch der Peso an Wert gewann.
Der ultraliberale Staatschef, der seit Dezember 2023 an der Macht ist und in Argentinien wegen seiner harten Sparmaßnahmen oft als „Präsident mit der Kettensäge“ bezeichnet wird, muss regelmäßig in den Devisenmarkt eingreifen, um die Landeswährung zu stützen. Die Zentralbank hat kürzlich im Rahmen ihrer größten Intervention seit sechs Jahren an einem einzigen Tag 678 Millionen US-Dollar verkauft.
Mileis Partei La Libertad Avanza (Vorwärts der Freiheit) erlitt bei den Wahlen in der Provinz Buenos Aires vor einem Monat eine schwere Niederlage. Die Abstimmung galt auch als Stimmungstest für die Parlamentswahlen Ende Oktober. Dann will Milei ein deutlich besseres Ergebnis erzielen, denn bislang verfügt er nicht über eine eigene Mehrheit in der Abgeordnetenkammer und im Senat. Deshalb werden seine Reformvorhaben im Kongress immer wieder gestoppt.