Außenminister in Tel Aviv
Wadephul möchte die Reisehinweise für Israel lockern
1. November 2025 – 17:38 UhrLesezeit: 3 Minuten
In Israel ist Außenminister Wadephul optimistisch, was den Waffenstillstand in Gaza angeht. Aber er sieht immer noch ein großes Problem.
Außenminister Johann Wadephul äußerte sich optimistisch hinsichtlich der weiteren Umsetzung des Nahost-Friedensplans und kündigte eine Lockerung der deutschen Reisehinweise für Israel an. Sein Vertrauen in den Friedensprozess sei „so weit gewachsen, dass ich auch der Meinung bin, dass wir die Reisehinweise, die Israel betreffen, revidieren können“, sagte der CDU-Politiker in Tel Aviv nach einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar zum Abschluss seiner mehrtägigen Reise in den Nahen Osten.
Mit der Lockerung der Reisehinweise wolle er dazu beitragen, dass mehr Austausch zwischen Israel und Deutschland stattfinden könne, sagte Wadephul. „Das ist mir besonders wichtig für die junge Generation.“ Ihn beunruhigt, dass vor allem Schüler und Studenten derzeit stark daran gehindert werden, nach Israel zu reisen. Einzelheiten hierzu wird er nun beim Auswärtigen Amt in Auftrag geben. Einzelheiten sollten Anfang der Woche bekannt gegeben werden, sagte der Bundesaußenminister.
Mit Blick auf die weitere Umsetzung des Friedensplans sagte Wadephul, er wisse, „was vor uns liegt, ist schwierig.“ Die erste Voraussetzung für eine dauerhaft sichere und stabile Lage im Gazastreifen ist die Sicherung des Waffenstillstands zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Doch der Minister fügte hinzu: „Insgesamt habe ich den Eindruck, dass beide Seiten den festen Willen haben, diesen Waffenstillstand in einen dauerhaften Prozess zu verwandeln und am Ende Frieden zu schließen.“
Es sei „einfacher zu sagen, dass die Hamas entwaffnet werden sollte, als sie tatsächlich umzusetzen“, sagte Wadephul. Er fügte hinzu: „Aber der gemeinsame Wille, es zu tun, ist da.“ Wadephul wurde von Saar nach seiner Rückkehr von einer mehrtägigen Reise nach Jordanien, Syrien, Libanon und Bahrain in seiner Privatwohnung im Raum Tel Aviv empfangen. Dies galt als Zeichen besonderer Wertschätzung.
Abschließend traf sich der Bundesaußenminister am Flughafen mit Hagit und Ruby Chen, den Eltern des getöteten Itay Chen, der am 7. Oktober 2023 von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführt wurde. Itay Chen besaß ebenfalls die deutsche Staatsbürgerschaft. Sein Leichnam wurde von der Hamas noch nicht zurückgegeben.
Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, dass es sich bei den von der islamistischen Hamas übergebenen Überresten von drei Personen nicht um vermisste Geiseln handele. Das haben Untersuchungen des Rechtsmedizinischen Instituts ergeben. Berichten zufolge wurden die sterblichen Überreste am Freitagabend von der Hamas an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben, die sie an die Armee weitergaben.
