Im Frühjahr 2026 endet die Ära des VW Touareg mit Verbrennungsmotor. Rückblickend fiel uns auf, was für große Motoren einst unter der Haube des großen SUV steckten. Kein Wunder, schließlich war der Touareg schon immer gewissermaßen der SUV-Cousin des Phaeton. Die bald aussterbende dritte Generation hat eine ähnliche Front wie der zweite Phaeton, der nie auf den Markt kam.
Aber zurück zur ersten Generation des Touareg, die 2002 auf den Markt kam. Mitten in der goldenen Ära von VW, in der alles möglich schien: Oberklasse, potenzieller Supersportwagen mit W12, Passat W8 oder Golf R32. Unter der Haube des Touareg I (intern 7L), der mit Porsche Cayenne und Audi Q7 verwandt ist, passen wahrlich gigantische Motoren. Man denke nur an den V10-TDI mit knapp fünf Litern Hubraum, der als R50 bis zu 351 PS und 850 Nm Drehmoment bot.
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Quelle: Volkswagen
Der Volkswagen Touareg W12 markierte Mitte der 2000er-Jahre die Spitzenposition innerhalb der Baureihe. Er wurde erstmals im August 2004 als auf 500 Exemplare limitierter Touareg W12 Sport vorgestellt. Unter der Haube steckte ein sechs Liter großer Zwölfzylinder-Ottomotor mit 450 PS und 600 Newtonmetern Drehmoment.
Das SUV beschleunigte in 5,9 Sekunden auf 100 km/h und erreichte eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Optisch zeichnete sich der von Volkswagen Individual veredelte W12 Sport durch sportliche Stoßfänger, 20-Zoll-Leichtmetallräder und eine Vierrohr-Abgasanlage aus. Im Innenraum setzen Sportsitze und Aluminiumapplikationen zusätzliche Akzente.
Ab November 2005 erweiterte VW das Angebot um die Varianten W12 Sport Edition und W12 Executive, beide mit identischem Antrieb. Während der W12 Sport und die Sport Edition konsequent auf Dynamik und markante Optik setzten, wurde der W12 Executive eher auf Komfort ausgelegt. Es erhielt 19-Zoll-Felgen „Avignon“, Zierelemente aus Pappelmaserholz und die exklusive Lederpolsterung „Rodeo“. Damit bot er eine luxuriöse Alternative für Kunden, die die Leistungsreserven des Zwölfzylindermotors mit einem betont eleganten Erscheinungsbild verbinden wollten.
Herzstück aller Varianten war der vom VW Phaeton übernommene W12-Motor, der den Touareg in eine für die Marke bisher unerreichbare Leistungsklasse hob. Serienmäßig verfügten alle Modelle über eine Luftfederung und eine Abgasanlage mit zwei runden Doppelendrohren – ein gemeinsames Merkmal der verschiedenen Versionen. Die sportlichen Varianten hatten geänderte Stoßfänger, verbreiterte Radhäuser (außer R-Line) und Sportsitze.
Mit der Modellpflege im November 2006 ersetzte Volkswagen die Vorgängerversionen durch die neuen Ausstattungen W12 Individual und W12 R-Line, die das Konzept fortführten: ein luxuriöser, technisch anspruchsvoller SUV mit Zwölfzylinderantrieb, der Komfort, Leistung und Exklusivität vereinte. Damit blieb der Touareg W12 bis zum Ende seiner Bauzeit im Jahr 2009 eine Ausnahme im Segment – ein Fahrzeug, das die Grenzen zwischen Luxuslimousine und Hochleistungs-SUV auf besondere Weise überschreitet.