Ginge es nicht um Arbeitsplätze, es würde fast wie eine Slapstick-Rede klingen: VW will angeblich mindestens ein Werk schließen, weil die Nachfrage nach Verbrennern zu schwach sei!
Zwar handelt es sich dabei nicht um ein deutsches Werk, aber immerhin um eines, das für VW nicht ganz unwichtig war. Zumindest bislang.
VW-Werk vor der Schließung?
An Verbrennern haben die Chinesen offenbar kein Interesse mehr. VW sieht sich deshalb einem Bericht zufolge zum Handeln gezwungen. Die Agentur Bloomberg beruft sich auf Insiderinformationen und schreibt, das seit 2011 bestehende VW-Werk in Nanjing wackele. Schon im nächsten Jahr soll es geschlossen werden. Die Mitarbeiter des Werks bauen die Fahrzeuge VW Passat und Skoda, bis zu 360.000 Stück pro Jahr. Auch ein zweites chinesisches Werk könnte die Produktion einstellen. Welches das sein wird, ist noch unklar. Erst vor zwei Jahren hatte VW gemeinsam mit seinem ältesten chinesischen Partner (SAIC Motor Corp) ein Werk in Shanghai nach über 40 Jahren geschlossen.
VW: Skoda ein Problem?
Dem Bericht zufolge überprüfen SAIC und VW auch die gesamte Skoda-Strategie. Die Verkäufe der Massenmarke waren zuletzt deutlich geschrumpft. In einem Werk in der Provinz Zhejiang standen die Bänder schon länger still. Das könne auch so bleiben, heißt es. VW unterhält in China derzeit 39 Werke, in denen rund 90.000 Menschen arbeiten. Doch die Produktion und damit auch die Gewinne sanken zuletzt teils drastisch.
In einer Antwort von VW China an Bloomberg hieß es: „Alle Fabriken von SAIC Volkswagen arbeiten normal, im Einklang mit den Marktanforderungen und unseren Prognosen.“ Während sich der Fokus auf intelligente Elektrofahrzeuge verlagere, „transformieren wir auch die Fahrzeugproduktion und die Komponentenwerke Schritt für Schritt.“
Weitere Neuigkeiten:
Fakt ist, dass VW ein doppeltes Problem hat: Während sich Elektroautos hierzulande nur schleppend verkaufen, schreitet die Elektrifizierung in China rasant voran. Und Konkurrenten wie BYD sind Volkswagen offenbar einen Schritt voraus – was Volkswagen nun offenbar zu mindestens einem drastischen Schritt zwingt.